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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Tod und Steuern – Dead Fish Audio

03. Dezember 2013 / Kommentare (0)

Oh, dieser Facebook-Link war wertvoller als viele andere. Er sorgte wir das Wiederentdecken eines vergessenen Duos – Dead Fish Audio.

Es war ein unscheinbarer Link auf dem Dead Fish Audio-Profil: „Neues Album ‚Death And Taxes’ hier zum Anhören“. Ehrlich gesagt war mir gar nicht bewusst, dass es das Duo noch gab. Vor zehn Jahren gewannen sie den damals noch prominenten Großen Preis von Leipzig.Und ein paar Jahre danach tourten sie durch die Stadt und waren Teil des Label-Kollektivs East German International, aus dem mehr oder weniger direkt Tetmusik entstand und dem auch das Brockdorff Klang Labor angehörte. Über Leipzig hinaus kamen Dead Fish Audio jedoch nicht. Eine gewisse Tragik schwingt dabei schon mit, denn Stefan Hochmuth und Kai Kauerhof setzten mit dem Schub des Preisgewinnes eine gewisse Euphorie in der Stadt frei.

Vielleicht lag das Ausbleiben des nächsten Schrittes an dem großen Dazwischen, in dem sich die Musik der beiden bewegte. Offene, live improvisierte Strukturen, die weder konsequent Avantgarde noch ernsthaft genug für den Dancefloor waren – oder damals einfach anders geschätzt werden konnten.Nun also „Death And Taxes“ – ein Album, das so losgelöst von allen Erwartungen klingt, dass es nur gewinnen kann. Auch wenn es vorerst nur als Stream zu hören ist, weil sich kein Label fand. Schaut man die Bilder auf der Website an, lässt sich ahnen, was für ein bemerkenswertes Instrumentarium Dead Fish Audio über die Jahre angehäuft haben.

Es ist der Ausgangspunkt für angenehm antiquiert klingende, sich lang entfaltende und weithin forschende Stücke, die gut in das untergründig schwelende Kraut-Rock-Revival passen. Der Dancefloor ist dieses Mal komplett außen vor, „Death And Taxes“ widmet sich den Verspulungen und versteckten Ambient-Flächen.

Mit „Stand By Your Man“, „I Love Your Soul Honey“ und „Nina’a Blues“ kommt auch ein wenig Pop mit dazu. Doch die wirklich großen Tracks sind für mich „Preussen Dropout“, „Death And Taxes“, „Open Priel Seattle“ oder „Yoga“. Ein überaus freudiges Wiedersehen – nun im scheinbar richtigen Moment.

UPDATE: Mittlerweile gibt es das Album auch zum kostenlosen Download auf der Website.

Dead Fish Audio Website

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