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Christoph
Christoph mag es, wenn es breakig und verspielt klingt. Nicht zu gerade. Als Kid Kozmoe legt er auch auf. Und heimlich produziert er eigene Tracks. Aber pssst.

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Rave ist kein Hobby: exLEpäng! und das Deathemberfezt

24. Dezember 2015 / Kommentare (0)

Normalerweise ist die Post-Weihnachtszeit bis Silvester traditionell eher ruhig. Seit einigen Jahren aber könnt ihr der Besinnlichkeit entfliehen und einen amtlichen Rave-Marathon in Leipzig miterleben. Verantwortlich dafür ist die exLEpäng!-Crew, welche nicht nur zum Jahresausklang die Party-Landschaft in der Stadt mitprägt.

Wer die Aktivitäten ein wenig verfolgt, wird bemerkt haben, dass exLEpäng! bereits in allen möglichen Locations Veranstaltungen organisiert hat. Ob Flash Bending, Irrlichter oder Bridgebitchbreakbeats – aus dem Umfeld tauchen immer wieder neue Party-Reihen auf und verschwinden auch wieder.

Musikalisch werden vor allem die härteren Rave-Sounds bearbeitet: Ob Breakcore, Jungle oder Hardcore-Techno – manche Spielarten würden ohne ExLEpäng! in Leipzig vielleicht gar keine Plattform mehr bekommen.

Aber gerade auch zum Deathemberfezt zeigt die Crew, dass auch alle möglichen Genres ihren Platz finden. Von einer trashigen 80er-Jahre-Party hin zu straighten Techno passiert alles mögliche bei exLEpäng!. Dass alle möglichen lokalen wie auch überregionalen DJs und Live-Acts die Veranstaltungen bereichern, sollte natürlich nicht verwundern.Wer den Party-Marathon miterleben möchte, für den haben wir hier einen Fahrplan. Mehr Infos gibt es auf Facebook.

FR 25.12. Elipamanoke – The Notch
Hardcore

SA 26.12. Atari – rawr.
Breakcore/Jungle/IDM

MO 28.12. Eishaus – Discolacola
Trap/DnB/Tischtennis/Kino

DI 29.12. xxx – Hawaii
80s/Trash/Italo/Sportlertreff

MI 30.12. Infocafé – Hitcafé
Rave/UK/Holland

DO 31.12. Staubsauger – Paradise Anyone?!
Silvester!


FR 01.01. XX-Superkronik – Noteingang
Afterhour bis Sonntag!
Technotechnotechno

Aber wer steckt eigentlich hinter exLEpäng? Wir haben Mutsch vom exLEpäng!-Hauptquartier einige Fragen gestellt.

Wer oder was ist Exlepäng?

Du meinst sicher „exLEpäng!“? Das ist einerseits relativ einfach – wir betrachten uns als Kollektiv, das aus Künstlern, Machern, Helfern und Freunden besteht und regelmäßig versucht, sein erweitertes Netzwerk einzubinden. Künstler sind hier vor allem unsere Musiker, aber klar, auch VJs, Grafiker oder bildende Kunst werden unterstützt und, dem Zweck entsprechend, benötigt. Der Zweck, also unser Antrieb und „Produkt“, sind ganz klar die Parties, die wir schmeißen. Wir verfolgen da einen ganz einfachen Selbstzweck – auf welche Parties würden wir gern gehen und was fehlt uns in der Partylandschaft?

Die Frage nach dem „WER?“ möchte ich hier nicht beantworten, das kann uns jeder persönlich vor Ort fragen. Zudem wäre es unfair einigen gegenüber, die ich vergesse oder die nicht mehr oder gerade wenig dabei sind; das Ganze unterliegt natürlich einer Fluktuation bedingt durch Zeit, Musikgeschmäcker, eigener Antrieb undundund. Ich denke, ich verrate nicht zuviel wenn ich sage: Ich bin dabei 😁.

exLEpäng! wird 10 Jahre – was war davor?

Ich möchte dazu erwähnen, dass der Name exLEpäng! erst seit etwa 2007 unsere gemeinsame Marke darstellt, hier in Form der „Moderne Technik für alte Ziele“-Tour. Vorher wars ein sehr bunt zusammengefundener Haufen. Man fand sich im zehnvierzig, im Staubsauger, in der Dübener und Roßweiner Partylandschaft und auf illegalen Doingparties sowie im Stahlbau. Aus all diesen Freundeskreisen haben wir uns zusammen gefunden.

Als Startpunkt kann man die Schließung des Stahlbaus nennen, da fehlte uns dann, erst recht seit der Schließung des zehnvierzig, Techno in der Stadt – und ruckzuck wurden halt Parties geschmissen, Hauptsache es wird geraved. Es sind nicht mehr alle Weggefährten dabei, aber ich möchte hier alle mal im Speziellen grüßen!

Welche Party, welches Booking ist besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Ganz schwierige Frage! Ich versuchs mal … Zunächst mal sind natürlich besondere Bookings spannend, es ist und war nicht immer leicht, abseits vom ganzen Agenturbusiness und den Clubtreibenden seine Nischen zu finden und zu etablieren und das dabei irgendwie finanzieren zu können.

Daher haben Bookings von internationalen Künstlern immer einen ganz besonderen Stellenwert. Die Liste ist recht lang und ich bin vergesslich. Otto von Schirach als unser erstes, großes Booking war absolut großartig, das Booking von Venetian Snares war in seiner ganzen Entwicklung ein Projekt mit viel naivem Enthusiasmus.

Auch Broken Note, GtuK, Mochipet, Felix Kubin, Ampl:tude oder Loops Haunt – mega! Außerdem waren gerade 2015 mit FFF, Blærg, Apzolut und Hitori Tori ein paar ganz spezielle Kandidaten dabei. Musikalisch sowie menschlich sehr geil. Zudem gibts mittlerweile in unserem Netzwerk so einige Künstler, die wir unsere Freunde nennen; auch das ermöglicht tolle Bookings!Alles, was so in der Grauzone passiert, hat immer mit viel Herzblut und Euphorie zu tun. Bridgebitchbreakbeats oder die letzte Party im zehnvierzig zwei Wochen vor der Sprengung 2008 (obwohl das auch andere Leute gewesen sein könnten *heiligenschein*) Auch die ganzen Squatlocations machen immer viel Spaß.

Besondere gemeinsame Reisen zu Dates, bei denen wir musikalisch und optisch nen ganzen Floor bespielen konnten, waren immer ne Klassenfahrt, Rodersdorf etwa oder Nijmegen, auch das Ziehwerk z.B. oder unsere (aktuell ausgesetzte) Mitarbeit am La Libertad-Festival. Ebenso die GSO-Wochenenden.

Wenn du mit deinen Freunden gemeinsam auswärts fährst, zusammen ein Projekt stemmst und du dann auch noch Teil der Party bist, das ist immer was Besonderes. Und zu guter letzt natürlich das Deathemberfezt. Juchu, ein Reim!exlepäng_gsoMit der Week of Death fordert ihr das Rave-Durchhaltevermögen jedes Jahr aufs neue heraus. Wie kam es zu der Idee, wie lange haltet ihr durch?

Aus der Week of Death wurde die Weak-of-Death und daraus das Deathemberfezt. Nunmehr die 7. Ausgabe. Ich möchte kurz das Konzept erklären: Das ganze ist ein Partymarathon, irgendwo zwischen den Jahren, also zwischen Weihnachten und Neujahr. Dabei versuchen wir am Stück jeden Tag in einer anderen Location eine unserer Lieblingsmusiken abzufeuern und dabei mit Freunden Musik zu machen.

Die Locations sind, wie eigentlich immer bei uns, solche, die uns am Herz liegen, aber wir müssen immer auch die Umstände der Infrastruktur checken, die besonders absurden Wochen/Feiertagskonstellationen beachten und nicht zuletzt die gespielte Musik passend wählen.

Und nun zur Eingangsfrage: Die WoD ist das Ergebnis einer etwa 1000 € teuren Verfolgungsjagd mit der Polizei nach einer dilettantischen „Partynacht“ anno 2008. Auf der Suche nach einer geeigneten Feier in einer dunklen Dezembernacht ganz Leipzig abgesucht, es war wohl ein Dienstag, nix gefunden, im Schauhaus gelandet, auf den Frust getrunken, mitm Auto heim – und der Erkenntnis: Das hat sich nicht gelohnt!

Ja und seitdem lohnt es sich, auch mal dienstags vor Silvester rauszugehen, würde ich mal behaupten. Naja und wie lange wir das weiterhin machen, das entscheiden wir jedes Jahr aufs Neue. Aber ich sag mal so: Ich würde schon mal Urlaub für den 2.1.2017 einreichen …Und nun noch einige Mix-Empfehlungen von Mutsch:

All time fave: MARSHALL @ britchbitchbreakbeats. Man kann zum Schluß hören, dass die Party gebustet wurde. :/

Ganz stark immer, alles sehr forsch: Das Zirkuskind

Und dann noch das ganze Hardcoreuniversum von Ferry S:

Subtrak ist und war immer bekannt für Stehvermögen:

Und noch 2 Podcasts unserer beiden „wir mögen jegliche Musik“-Jungs:

Eine Million aka DJ Tino aus Halle:

Firle mit der kommenden 100sten Ausgabe:

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