← ZurückReleasesReleases

Autor:in

Lena
Lena hat sich von klein auf – früher noch mit gefälschtem Schülerausweis – zu technoider Musik durch die Leipziger Nächte spülen lassen und bringt nun bei das zusammen, was sie mag zusammen – elektronische Musik und Schreiben.

Links

Tags

Teilen

Barnt „If She Says She Is A Healer, She Is A Healer“ (Holger Records)

22. Februar 2017 / Kommentare (0)

Zwei Jahre nachdem Barnt auf Holger „Moonland“ von Dream Weapons geremixed hat, erscheint nun dort eine EP von dem Kölner DJ, Producer und Label-Betreiber.

Bei seinem Label Magazine veröffentlicht Barnt sonst meist. „If She Says Is A Healer, Then She Is A Healer“ erschien aber in Leipzig bei Holger – sowohl musikalisch als auch menschlich scheinen die Verbindungen zu passen. Die Holger-EP besteht aus zwei Tracks:

Das flamboyant verstrahlte „A 1-5“ auf Seite A teilt sich in fünf Abschnitte auf: Scheinende Synthie-Keyboardnoten bestimmen dabei den Sound. Tanzen ist schwierig, dazu fehlt die Erdung durch Bass und beständigen Rhythmus. Dafür bewegt sich die mal floaty und mal spröde Komposition mit beiläufiger Leichtigkeit zwischen einfachen, repetitiven und komplexeren Mustern, gleitet später von der pointierten Akkuratesse ins Sphärische ab, nur um die Atmosphäre dann wieder mit einer Veränderung in Tonalität oder Tempo aufzubrechen.

Als wären sie aus einem radikalem Abgrenzungswillen zur vorangegangenen Seite entstanden, so unterscheiden sich Charakter und Absichten der Seite B signifikant von der Seite A.

Was der Seite A an Tanzbarkeit fehlt, wird hier nachgeholt.

Wo sich vorher luftige, verklärte, verstrahlte Melodien in der Atmosphäre drehten, will sich der zweite Track – der dieser Platte ihren Namen gibt – kaum vom Boden lösen. Die Dichte und Dynamik halten die Melodien an kurzer Leine, ein eilig voran treibender Bass und verschiedene hinterher hastende Kicks und Claps zollen älteren Drum Machines Tribut. Mit emsiger Dynamik und schlichter Eleganz steht Seite B der Komplexität der ersten Komposition in nichts nach.

Lässt Seite A irgendwie an eine synthetische und in sich verdrehte Neo-Romantik denken, so kann man Seite B nicht vom Prinzip Techno entfernen. Doch obwohl beide Teile etwas diametral Verschiedenes wollen, greifen sie auf dem zweiten Blick in ihrer Komplexität durchaus ineinander.

CommentComment

    RelatedRelated

    zum Seitenanfang scrollen