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Antoinette Blume
Alles, immer, gleichzeitig und umgekehrt-nacheinander: Autorin, Journalistin, Redakteurin, Moderatorin und Podcasterin.

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Jubiläum, Jubiläum: Riotvan

15. Mai 2019 / Kommentare (1)

Riotvan ist seit sieben Jahren als Label (nicht nur) in Leipzig bekannt. Die gleichnamige Partyreihe gibt es schon ein Stückchen länger, nämlich eben die 13 Jahre, die nun in einer ganzen Jubiläumswoche gefeiert werden.

Warum gerade jetzt so groß und ausgiebig gefeiert wird, mit der Unglückszahl 13 im Banner? „Es hat sich dieses Jahr einfach richtig angefühlt. Wir wollen das Ganze als Danke an all unsere Wegbegleiter*innen aufziehen und unser Jubiläum richtig zelebrieren“, erklären die beiden.

Family Affair

Eine Hommage an die Anfänge also, bei denen die Riotvan-Partys noch als Indie-Partys durchgingen, Markus‘ Oma für all die helfenden Hands im Backstage Kuchen gebacken und Brötchen geschmiert hat und seine Mama Long-Papes für alle Künstler*innen aus ihrer Tankstelle mitbrachte. 

Riotvan 2010 im Westwerk
Foto: Nora Heinisch

Bei der Frage, welches die wichtigsten, schönsten, besten Erlebnisse während der letzten 13 Jahre waren, überlegen Robert und Markus nicht lange und einigen sich auf zwei Punkte. Gut, Punkt eins umfasst einfach mal die ersten vier Jahre, also die ersten vier Partys – die offenbar wirklich verrückt waren. 

Von der allerersten Party im Werk 2 (in Halle D, um genau zu sein) ging es zunächst in die Distillery. 

Dort stellten sich manche, außer dem damaligen Booker Marcel Baer, die Frage. „Was wollen die in der Tille mit einer Indie-Party?!“, erinnert sich Markus. Aber die Gäste mochten es. Sogar sehr. 

Eine Mischung aus Indie, Rock und Techno machten die Partys angesagt und interessant. Peaches, Mr. Oizo, Mano Le Tough, Keinemusik, Cinthie oder Bonaparte (kannte damals eben noch nicht jede*r) standen beispielsweise im Line-Up. Dazu noch gutes Flair, eine Symbiose von unterschiedlichsten Menschen und ein 3. Floor auf der Toilette. So waren die Riotvan-Partys in der Tille. 

Mehr ist mehr

Irgendwann wurde aus der jährlichen Party-Edition dann mehr. Markus bezog mit der Party-Reihe damalige Off-Locations, die wir heute als On- bzw. In-Locations kennen: Westwerk, Spinnerei, Villa Hasenholz, Kunstkraftwerk… „Das hat die Clubkultur früher noch viel mehr zugelassen als heute“, sagt er. Mittlerweile finden die Riotvan-Raves regelmäßig im Institut fuer Zukunft statt. 

So, und dann – Punkt zwei – kam die Label-Gründung itself. Das war 2012, als Markus, seine Freundin Linda, Michael aka Mikesh und Flo mit ihrer Band ‚Here Is Why‘ mehrere Verträge verschiedener Plattenfirmen angeboten bekamen. „Da hätte man jeweils auch beim Teufel unterschreiben können“, lacht Markus und drückt seine Zigarette aus.

Gerade der Zusammenschluss von Mikesh und Markus ebnete den Weg für das Label. Er erzählt dazu: “Die Idee ein Label zu gründen gab es zwar schon vorher mal, aber erst durch unser Album wurde es spruchreif.”

Katalognummer #17

Warum nicht einfach selbst die Platte rausbringen? Damit war das Label Riotvan geboren. Also so halb. Denn es brauchte noch zwei Jahre bis Robert aka Panthera Krause dazukam und blieb. 

Und jetzt? Seit Kurzem gibt es ein richtiges Headquarter im Westen der Stadt. Die Zeiten, in denen sich die zwei in Cafés und Bars trafen, sind vorbei. „Da blieb auch immer die Hälfte liegen“, lachen beide. 

Genki Girl EP von Panthera Krause

Die EP ‚Genki Girl‘ von Panthera Krause ist die 17. Katalognummer und erscheint pünktlich zum 13. Jubiläum. Schickes Studio haben sie auch noch. Klingt alles fast ein bisschen zu glatt, oder?

„Es gab auch ganz andere Zeiten. Das sah nur von Außen nicht immer danach aus“, sagt Robert. „Der enorme Support unserer Wegbegleiter*innen hat das eben ermöglicht, dass es doch immer weiterging. Es ist wirklich an der Zeit, denen mal Danke zu sagen“, vollendet Markus den Satz.

„Die Vision hat uns und das Label manchmal schon am Leben gehalten“

erzählen sie weiter. Das Label-Boss-Life ist eben nicht nur Party und Gästeliste, Sekt und Pulver auf dem Spiegel. Manche glauben das wirklich. Bei den allermeisten Musiker*innen, DJs und Label-Betreiber*innen ist eher das Gegenteil der Fall. 

Der Wunsch der beiden, was die persönliche und auch die Zukunft des Labels angeht, ist folglich:

„Einfach mit dem, was wir hier machen, über die Runden kommen. Und weiterhin die Leute um uns herum mit unserer Musik mitreißen.“

Riotvan Headquarter
Fotos/Scan: Nastassja von der Weiden

Auf die nächsten 156 Monate

Jetzt aber nochmal zum Geburtstag. Nein, pardon, zur Geburtstagswoche! Es wird ein Wiedersehen mit alten und neuen Unterstützer*innen, Riotvan-Fans, Freund*innen, Mentor*innen… und neuen Gesichtern geben.

Von Ausstellung, Radioshow bis Party wird es eine Woche lang unterschiedlichste Events geben – und Überraschungen! Überraschungen wären keine Überraschungen, würde ich euch jetzt erzählen, welche es sind… aber so viel darf verraten werden: Zwei Protagonisten der Leipziger Musikszene feiern ihre Re-Union auf einem der Geburtstagsevents.

Und vielleicht rollt ja der Riot-VAN, live und physisch, nach 13 Jahren über die Straße? Genau wissen werden es all diejenigen, die zur Party kommen.

Am 25. Mai im IfZ: 156 Monate Riotvan



CommentComment

  • Riotgirl / 17. Mai 2019 / um 17:10
    Glückwunsch zum 156. :D !!!

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