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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Dreimal alles neu

23. Mai 2011 / Kommentare (0)

Remixe sind was tolles, manchmal auch unnötig. Aber prinzipiell ist das Neuverorten von etwas bestehendem ein spannendes Unterfangen. Drei Remix-Platten läuten hier daher diesen Montag ein.

A Forest „A Listener – Remixes“ (Analogsoul)

Los geht es mit A Forest, die gerade ganz gut nach vorn kommen. Nach der EP „A Square“ gibt es nun die passenden Remixe auf einer Net-EP dazu. Etwas tragisch ist natürlich, dass der großartige Lake People-Remix nicht hier enthalten ist. Inhaltlich hätte es gepasst, immerhin war Analogsoul quasi das erste Label, das einen Lake People-Track veröffentlichte – im letzten Sommer war das.

Das macht die „A Listener – Remixes“-EP aber nicht minder interessant. Von Touchy Mob und Micronaut sind zwei herrlich verschrobene und eigensinnige Versionen von „A Listener“ entstanden. Touchy Mob begibt sich waghalsig auf den House-Floor. Waghalsig, weil er eine klassische Deepnes anskizziert, sie dann aber komplett über den Haufen wirft, um einen Teil des Weges auf Electronica-Sohlen fortzusetzen. Ohne, dass hier wirklich ein Bruch entstehen würde. Toller Typ.

Der Leipziger Micronaut schiebt eine massive Bassline unter die Vocals. Der Song-Charakter bleibt hier noch erhalten. Und so ist nach gut drei Minuten auch Schluss. Es ist aber auch alles gesagt. Klinke Auf Cinch aus Jena nehmen das Tempo komplett raus. Slo-Motion im besten Sinne, mit organischem Jazz-Appeal. Eine sehr berauschte Version mit feiner Rhythmik kommt am Ende bei raus.

Martinez-Paradigm-Shift-Remixes-1Martinez „The Paradigm Shift Remixes Part 1“ (Moon Harbour Recordings)

Bei Moon Harbour geht der obligatorische Remix-Marathon nach einem Album los. In diesem Falle wird das Martinez-Album neu ausgerichtet. Der erste Teil der „The Paradigm Shift Remixes“ bietet mit Davide Squillace und Arado & Marco Faraone eine Menge funktionale und bewährte Leichtfüßigkeit.

Christian Burkhardt und Markus Schatz haben aber den etwas spannenderen Anteil an dieser EP. Markus Schatz fällt ja immer wieder durch sein Augenzwinkern auf. Sein „Paradigm Shift“-Remix fällt aus dem sonst geglätteten Rahmen der EP mit ausladenden Chords und hell reinstechenden Vocal-Samples heraus.

Klar, schlägt da auch die Rave-Leuchte etwas aus. Aber im Zusammenspiel mit den anderen Tracks ist das auch eine echte Erleuchtung. Christian Burkhardts „Solaris Unix Remix“ fällt genau in entgegen gesetzter Richtung aus dem Rahmen: nämlich als sehr treibender, etwas kratziger Track mit Techno-Background. Zwei Highlights also.

Marko-Fuerstenberg-Selected-Remixes-2Marko Fürstenberg „Selected Remixes 2“ (Ornaments)

Zuletzt wieder mal etwas von Marko Fürstenberg. Ornaments führt die „Selected Remixes“ mit ihm weiter – der Start des Berliner Labels wurde damit einst markiert. Und wieder geht es um ausgewählte Remixe, die erstmals auf Vinyl erscheinen. Vorher gab es die nur digital oder auf CD. Es sind Stücke aus den Jahren 2007 und 2009, was ihnen aber nicht anzuhören ist.

Ich kenne die Originale nicht und kann daher nicht unbedingt einschätzen wie weit die Marko Fürstenberg-Remixe davon abweichen. Die Spannweite ist auf jeden Fall weit: von sehr straightem Dub-Techno bei The Nautilus Project bis zu düster-treibendem Dub-Rave bei D.Diggler. Typisch Marko Fürstenberg, und dass ist nicht bös gemeint. Zu hören gibt es die Streams übrigens hier.

A Forest Website
Analogsoul Website
Moon Harbour Website
Ornaments Website
Marko Fürstenberg Website
Mehr zu A Forest bei frohfroh
Mehr zu Analogsoul bei frohfroh
Mehr zu Moon Harbour bei frohfroh
Mehr zu Marko Fürstenberg bei frohfroh

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