Moniker, was? Moniker Eggplant, Berliner Label-Kollektiv mit einigen Verbindungen nach Leipzig. Wir sagen nur PorkFour, LXC und mehr.
Zugegeben: diese Compilation zum einjährigen Bestehen des Labels habe ich lange vor mir her geschoben. Reine Remix-Platten – noch dazu so groß angelegte wie diese hier – sind aus Rezensions-Perspektive nämlich die Vollhölle. Man muss sich doppelt auseinander setzen: mit den Originalen und den Remixen.
Bei „Recipes For Reconstruction“ kürze ich aber ab. Einmal, weil ich den zwar noch überschaubaren Katalog nicht komplett im Ohr habe und außerdem kenne einen Großteil der Künstler nicht wirklich. Also Fokus auf die Leipzig-Verbindungen: Jakin Boaz und PorkFour sind klar. Von Meier & Erdmann lebt ein Teil hier in der Stadt. Und Karl Marx Stadt ist mittlerweile auch hergezogen.
Moniker Eggplant ist ja auf sehr angenehm unprätentiöse Weise sehr weird unterwegs. Electronica im weitesten Sinne, mit einem genre-übergreifenden Schalk im Nacken, der sich das Lachen aber auch mal verkneifen kann. Und alles in DIY.
PorkFour ist zweimal auf der „Recipes For Reconstruction“-Compilation vertreten. „Sleeping Dogs Dream“ von Karl Marx Stadt versieht er mit einem herrlich schwingenden Cosmic Disco-Filter.
Im Gegenzug breakcore-schreddert Sküge sein eigenes Stück „Numbers Circus“ – die juvenile Unbedarftheit des Originals geht da natürlich verloren. Andererseits überträgt der Remix den Geist in einen erwachseneren Wahnsinn.
Jakin Boaz’ Stück „Tor Mjue“ fokussiert sich im Shins-k-Mix stärker auf die Acid-Sounds und lässt den eskalierenden Schlussteil des Ausgangstracks weg. Dafür unterlegt mit tighteren Beats. Irgendwie gut gerade gezogen.
100-mal wurde die CD-Version von „Recipes For Reconstruction“ handgestempelt. Beigelegt ist übrigens auch ein Moussaka-Rezept. Den Rest könnte ich also beim Nachkochen richtig nachholen.