Es ist da – das erste Album von Lake People. Und es setzt den viel versprechenden Weg der „Uneasy Hiding Places“-EP fort.
Es erscheint auch auf demselben Label, Permanent Vacation. „Noch filigraner, noch poetischer, allerdings an manchen Punkten auch reduzierter“, so schwärmte ich vor anderthalb Jahren, als die Tracks der „Uneasy Hiding Places“-EP eine erste Verschiebung des zuvor durchaus beladenen Deep House-Sounds von Lake People andeuteten.
Die Reduktion und der Fokus auf klassische Elemente haben Martin Enke alias Lake People seitdem nicht mehr losgelassen. Und sie bescheren uns mit „Purposely Uncertain Field“ ein schwerelos gleitendes Album, das seine Kraft ganz aus dem Mix von melancholischer Ausgeglichenheit und autarker Innerlichkeit entfaltet.
Ein Winteralbum mit einem filigran ausformulierten Spannungsbogen, der sich deutlich hörbar über elf Stücke erstreckt. Sie sind alle für „Purposely Uncertain Field“ entstanden, es ist keine lose Ansammlung einzelner Episoden. Vielmehr sind es elf einzelne Teile eines großen in sich geschlossenen Kleinods.
Lake People spielt mit dem Debüt-Album in angenehmer Bescheidenheit alle Register seiner subtilen und zunehmend reduzierteren Arrangements aus – in mehreren Electronica-Momenten wie „Entangled“, „Orb“, „Bora“ und besonders ergreifend zum Schluss mit „Distance“. Selbst in einem ungewohnt harschen Track wie „Illuminated“ werden die Acid-Spuren behutsam in weitläufige Harmonieschichten eingebettet.
Überhaupt die Harmonien, einerseits entfachen sie all die wunderbar losgelöste Deepness, andererseits schwingen sie so in einer unberechenbaren und sich gegenseitig überlagernden Dynamik umher, als würden sie genau in dem Moment des Hörens erst entstehen.
„Purposely Uncertain Field“ widmet sich der Zeit- und Raumlosigkeit – in klassischer, leicht angerauter Synth-Wehmut und federnd leichten Bassdrums. Ein Album, das mit jedem Monat immer weiter wächst und reift.
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