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Kathi
Wenn Kathi nicht gerade versucht, mehr Techno in die MDR Sputnik-Playlist zu schmuggeln, reist sie gerne. Ob Ausflüge nach Brandenburg, Bali oder Bangkok, unterwegs zu sein reicht schon. Früher hat sie für bln.fm geschrieben und Podcasts produziert. Seit Kathi in Leipzig wohnt, unterstützt sie frohfroh und die hiesige Gastronomie durch ausgedehnte Nudelsuppen-, vegetarische Pizzen- oder Sushi-Abende.

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Mottt.fm ist verstummt

14. Januar 2016 / Kommentare (2)

Am letzten Sonntag verkündete Mottt.fm sein Ende – wir haben bei Falk, einem der Radiomacher, nach den Gründen gefragt.

Mottt.fm startete vor fast acht Jahren als Online-Radiosender für Leipzigs Subkultur. In Dauerschleife waren hier DJ-Sets zu hören, die entweder von Leipziger Künstlern stammten oder in Leipziger Clubs oder Open Airs aufgenommen wurden. An den Wochenenden schloss das Mottt.fm-Team oftmals den Laptop an die DJ-Pulte der Leipziger Clubs, knipste das Mottt.fm-On-Air-Licht an und übertrug die Partys online.

Seit Juli letzten Jahres ist der Player allerdings stumm. Auf der Website befand sich lange Zeit nur ein Link zur Soundcloud-Seite des Senders. Was ist passiert?

Ein Relaunch sollte Mottt.fm eigentlich retten. Dafür wurden MitstreiterInnen gesucht, die den Sender in den Bereichen Social Media, Webentwicklung / Programmierung, Live-Übertragung und Hörfunk- und Online-Journalismus ehrenamtlich unterstützen sollten.

Trotzdem wird der Verein um Mottt.fm zum 31. Januar 2016 endgültig aufgelöst. Damit verstummt auch der Online-Sender nach acht Jahren. Falk, einer der Macher, hat uns im Interview erzählt warum.

Warum habt ihr aufgegeben?

Als „aufgegeben“ würde ich das nicht direkt bezeichnen. Aufgrund von diversen Veränderungen – Wohnortwechsel, neue Jobs und Familiengründung bei unseren Crew-Mitgliedern – war es uns letztlich nicht mehr möglich, die nötige Zeit aufzubringen, um 100 % Qualität zu liefern. Es fehlte eine Person, die langfristig alle Fäden in der Hand hält, um dieses „Freizeit-Projekt“ zu koordinieren.

Was hätte im Relaunch passieren müssen?

Für den Relaunch war unter anderem ein lang ausstehendes Re-Design unserer Website geplant. Es sollte sich natürlich auch inhaltlich in Bezug auf Party-Reviews, lokale Artists, Clubs usw. etwas ändern sowie mehr Qualität reingesteckt werden.

Letztendlich scheiterte das unter anderem an der finalen Umsetzung – durch Zeitmangel und aus oben erwähnten Gründen. Wie gesagt: Damit es weitergegangen wäre, hätte es eine Person aus den eigenen Reihen geben müssen, welche zum einen in Leipzig wohnt, zum anderen auch die nötige Erfahrung in Bezug auf die „Seele“ des Senders mitbringt, also wofür Mottt.fm steht und was wir erreichen wollen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die entsprechende (Frei-)Zeit. Und davon braucht man viel. Wenn du Familie oder einen Vollzeitjob hast, dann wird das schon schwierig. Dies war leider nicht gegeben und dementsprechend haben wir das Ende beschlossen.

Ihr habt daher nach Nachwuchs gesucht. Will der womöglich aber nur feiern gehen, aber nichts für die Subkultur tun?

Zu wenig Interessenten gab es nicht. In der Tat waren wir eher positiv überrascht. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Interessenten für das uns entgegengebrachte Vertrauen an einer Mitarbeit.

Interessierte Leute waren und sind da, nur brauchst du jemanden, der das Ganze koordiniert und zusammenhält. Durch meinen jobbedingten Wegzug aus Leipzig hatte ich am Ende immer weniger Zeit und es kam wie es kam.

Du kannst leider nicht einfach jemanden die Führung anvertrauen, der nur ein bisschen Interesse hat mitzumachen. Wofür steht Mottt.fm, was wollen wir erreichen, wie kommunizieren wir, welche „Sprache“ benutzten wir, welchen Musikstyle lieben wir, was unterstützen wir und und und. Dafür benötigst du einfach etwas Erfahrung und die kommt nicht von ein, zwei Partys auf denen du mal gewesen bist.

Und jetzt?

Viel gibt es da nicht zu sagen. Schade ist es. Für unsere treuen Hörer und natürlich auch für Leipzigs Clubkultur. Ich persönlich bin schon etwas traurig, keine Frage. Es waren vier geile Jahre, mit den verschiedensten Leuten, Labels, Artists, Open Airs und Clubpartys.

Allein das ich nicht mehr in Leipzig bin tut mir innerlich manchmal schon ein bisschen weh. Vor allem im Sommer, wenn du von den Open Airs liest, aber 600 km weit entfernt bist.

Schauen wir mal, was die Zukunft bringt. Es werden neue Leute kommen, die neue Projekte starten. Ich bin gespannt und freu mich drauf. Keep on dancing peeps 😉

Vielen Dank Falk!

CommentComment

  • Add.ition / 15. Januar 2016 / um 16:49
    THX for your passion... what moire to say?!
  • Thomas / 14. Januar 2016 / um 21:06
    Danke Jungs und Mädels! Ich war gerne ein Teil dieses Gefühls.

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