In diesem Frühjahr erscheinen gleich zwei Alben von Leipziger Producern auf Uncanny Valley. CVBox macht den Anfang.
In den letzten fünf Jahren hat sich CVBox mit einer ganzen Reihe an EPs auf Uncanny Valley, Lunatic, Ortloff und Blackred in den Herzen vieler Analog-Synth-Fans verewigt. Aus Roland TR-808, TR-707, MC-202, TB-303, Roland SH-7, Roland Juno-60, Korg Monopoly und Akai MPC entstanden mal rauere mal deepere Stücke zwischen Electro, Techno und Ambient.
Dies ist auch der musikalische Rahmen für das Debütalbum „So ist es im Nadelwald“. Allerdings fällt im direkten Vergleich mit den älteren EPs ein viel fokussierterer Sound auf. Viele scharfe Kanten sind geschliffen, auch wenn der analoge Charakter der Maschinen weiterhin zu jedem Zeitpunkt herauszuhören bleibt. Doch es ist insgesamt aufgeräumter und sauberer.
Oft führt genau dies zur Beliebigkeit und die Langeweile lauert. Bei CVBox ist es aber das beste, was passieren konnte. Viele Stücke klingen so subtil ausformuliert und auf das Wesentliche reduziert, dass „So ist es im Nadelwald“ durchaus Klassikerpotential entfaltet. Wie ein roter Faden zieht sich atmosphärisch eine nächtlich gedimmte Innerlichkeit durch das Album. Es ist ein zeitentbundenes, harmonisch-flächiges Gleiten in ausgeglichener Melancholie, teils auch mit dubbigen Elementen. Nur bei „New Oberla“ und „SH7 SHT“ gelangt das neurotische Electro-Flackern der EPs kurz zurück, doch es ist weich eingebettet.
So liebe ich den Nadelwald.