Es ist ja schon ein wenig Zeit vergangen, seit der letzten Break The Surface-EP. Und irgendwie scheint der Label-Crew die letzte Arsen1Computerklub-EP noch derart nachzuhallen, dass sie einfach nur Remixe nachlegen.
„Einfach nur“ klingt natürlich etwas enttäuscht, ist aber gar nicht so gemeint. Zwar ist die Spannung groß, was in nächster Zeit von Break The Surface kommen wird, aber diese Remixe sind amtlich genug, um die Zeit zu überbrücken. Der Remix-Kreis ist überschaubar gehalten, nur Label-Kumpels haben sich an die Originale der letzten EP gesetzt, was eigentlich gar nicht so leicht sein dürfte. Immerhin hat Arsen1Computerklub doch eine recht eigene Handschrift entwickelt, bei der es schnell zum Identitätscrash kommen könnte.
Um „Wombat“ haben sich gleich zwei Leute gerissen, Okoli und Polarclouds. Okoli geht mehr den rotzigen Weg, mit trockener Bassdrum und ruppig eingestreuten Sounds. Die charakteristische Melodie des Originals mutiert zum Break hin zur verzerrten Stadionrock-Gitarre. Ansonsten ist alles recht kompakt und mit einer hintergründigen Deepness versehen.
Polarclouds setzt an einem weitaus höheren Energie-Level an, viel Rave-Appeal, viel Spannung. Auch hier wieder die Melodie, allerdings spielt Polarclouds mehr damit, lässt sie immer wieder abheben. Nach dem Rave-Break zieht das Glückslevel noch einmal an. Ein erstaunlich offensiver Track, bei dem die Fanfaren teilweise bis nach Delitzsch schallen dürften.
Das komplette Gegenprogramm dann mit Metasound & Lucius14 und ihrem Blues Bar Remix von „Schweine und Diamanten“ – der beste Mix dieser Reihe. Unglaublich, welche Spannung da am Anfang aufgebaut wird, leicht perkussiv und mit einem dark scheppernden Sound. Die Western-Atmosphäre des Originals hat da natürlich auch ihren Anteil dran. Auch toll, wie später der Funk in jedem Sound so drin steckt, dass der Track vor Freude beseelt umhertänzelt. Hier stimmt so viel, der Drive, die Deepness, die Dramaturgie.
Efkas Mix von „Wooden Roller“ durchbricht die Geradlinigkeit der anderen drei Stücke zum Schluss. Gedrosselt im Tempo, legt er mehr Wert auf wilde Sound-Spielereien. Kein Ton ist sicher, alles ist ständig in Bewegung, hell schillernd und düster bollernd. Teilweise fast schon mit einer dubsteppigen Schwerfälligkeit und Wildheit.
Eine sehr energetische EP ist dies hier, und in ihrer Eigenheit fest im Break The Surface-Kosmos verankert.
Break The Surface Website
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