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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Gegenwind für die Sperrstunde

08. Juli 2017 / Kommentare (0)

Seit einem Monat ist die Sperrstunde für Leipziger Clubs ein Thema, das eigentlich keines mehr sein sollte. Eine Online-Petition erhöht nun den Druck auf die Stadtverwaltung.

Es ging alles sehr schnell. So schnell, dass ich zwischen Arbeit und Urlaub gar nicht hinterher kam, das Thema bei frohfroh aufzugreifen. Die Geschichte dürfte mittlerweile hinreichend bekannt sein: Thump, Kreuzer und LVZ Online berichteten ausführlich darüber, dass das Institut fuer Zukunft seit Anfang Juni die Sperrstunde von 5 bis 6 Uhr einhalten muss. Obwohl sie bisher trotz einer Landesregelung in Leipzig keine Rolle spielte.

Nach Anwohnerbeschwerden wegen Lärms gegenüber dem IfZ wird die Sperrstunde aber nun plötzlich als Sanktionsmittel vom Ordnungsamt eingesetzt – komischerweise nur gegen das IfZ. Dass dies nicht so bleiben muss, ahnen natürlich auch die anderen Clubs der Stadt. Jürgen Kasek, der das IfZ als rechtlich in der Angelegenheit unterstützt, hat Ende Juni eine Online-Petition gestartet, die dem Stadtrat die Relevanz der Clubkultur für das Leipziger Kulturleben deutlich machen soll und die fordert, dass die völlig überholte Idee einer Sperr- und Putzstunde in Leipzig nicht weiter verfolgt werden sollte.

Denn: So gern sich das Stadtmarketing Leipzig als jung und hip und kreativ hinstellt, so provinziell mutet die derzeitige ordnungspolitische Diskussion um die Sperrstunde an. Am Ende würde sich die Stadt selbst ein Bein stellen, wenn sie der mittlerweile international ausstrahlenden Clubszene Leipzigs einen solchen Brocken in den Weg legt.

Über 6.500 Unterstützer/-innen haben die Petition bereits unterschrieben. Durch verschiedene Gespräche des IfZ mit dem Ordnungs- und Kulturamt sowie Support von einigen Politikern/-innen kommt das Thema Sperrstunde auf die Agenda der nächsten Stadtratssitzung Ende August. Der Gegenwind dürfte im Rathaus bereits jetzt deutlich zu spüren sein.



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