„Spare“ verzückt ja als Video schon länger. Jetzt ist das Stück als erste Single-Auskopplung von Mikeshs Debüt-Album auch auf Vinyl erschienen – als dickes Remix-Paket.
„Spare“ ist eines dieser Stücke, die mich sofort gepackt haben. Diese mäandernden Synthie-Sounds, der behäbige Rhythmus und dann die für Mikesh untypisch verzerrte Stimme, die trotz aller maschinellen Kühle noch unheimlich viel Wärme transportiert. Wegen mir bräuchte es keine Remixe von diesem Stück, das sich so exakt wie nur möglich zwischen Club und Wohnzimmer niedergelassen hat. Was sollen Remixe an solch einem wunderbar ausbalancierten Stück noch rausholen.
Mehr Club-Appeal – aber braucht es die? Ich bin voreingenommen, keine Frage. Aber die Remixe von Alex Boman und Mano Le Tough hätten auf deren Festplatten bleiben können. Ersterer bläst ausschließlich die Bassline für den Club auf, letzterer will mehr Rave.
Christian Löffler ist der Einzige, der auf die ursprüngliche Melancholie eingeht, der sie behutsam entschlackt und einen elegischen House-Track daraus macht, wie er auch zu Dial passen würde.
Und Marbert Rocel? Die legen den besten Start hin mit dem super pathetisch veränderten Vocal-Sample. Der Rest ist die gewohnt leichtfüßige Art der Erfurter House, NuJazz und einem organisch klingenden Funk unter einen Hut zu bringen. Außer dass die markanten Synthies von Mikesh mit drin auftauchen.
Zur Erinnerung: Ich bin Remix-Fan. Doch es gibt Stücke, die sollten nicht angefasst werden. Und „Spare“ hat diese Qualität. Umso gespannter bin ich auf das Album im Herbst.
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