Als Falk Nummer 9 ist der Leipziger Producer bei Discogs gelistet. So beliebig der Name daherkommt, so überzeugend sind die Tracks, die auf diversen Netlabels herausgekommen sind.
2010 ist sein Jahr. Sieben Falk-EPs erschienen auf verschiedenen Net- und Digital-Labels. Auch die „America EP“ kam hier schon wohlwollend vor. Allein bei Super 6 Records aus Uelsen kamen in diesem Jahr drei EPs raus. Schließlich tauchte Falk Ende Oktober auch bei Deepchannel auf – was es aber scheinbar gar nicht mehr gibt. Bei Archive.org gibt es das Album aber weiterhin.
Zwei Dinge fallen bei allen Releases schnell auf: die Liebe zu Detroit und Chicago ist groß. Und es schimmert ab und ab ein leichter Hang zu Albernheiten durch. Ersteres kann Falk überaus versiert in seinen Tracks vertonen. Angeblich hat er sich über die Jahre auch einiges an Hardware-Equipment zugelegt. Das futuristisch Schwelgerische, das kantig Deepe und auch das etwas Ungeschliffene in den Sounds, was bei vielen Detroit-Tracks diese große Sehnsucht hervorruft, ist hier auch ganz prägnant.
War „America“ eher im Electro verwurzelt, geht „Lost Souls In A Computer City“ unbeirrt zum Tech-House-Floor. In beiden Gefilden ist eine gewisse Reife herauszuhören. Albern wird es meist nur ganz kurz, mit Vocal-ähnlichen Sounds. Das nimmt den Tracks teilweise etwas die Ernsthaftigkeit. Wobei das an sich gar nicht nötig wäre. Denn diese latent düstere Stimmung ist insgesamt einfach sehr schlüssig. Naja, und eigentlich ist das alles nicht weit weg von den Amsterdamer Helden von Delsin.
Mit der „Lost Souls In A Computer City“-EP scheint auch ein neues Netlabel-Konzept aufzutauchen. Die 160kb/s-Tracks gibt es kostenlos. Wer die doppelte Bitrate haben möchte, kann sie sich im Online-MP3-Shop kaufen. Interessanter Ansatz. Interessanter Producer.
Zu hören gibt es hier leider nicht die EP, dafür aber einen 20-minütigen Mix.