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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Juno6 „Jenz Lutz EP“ (Freude am Tanzen)

10. Oktober 2011 / Kommentare (3)

Auf höchst unprätentiöse Weise entwickelt Juno6 einen immer ausgefeilteren Sound. Und mit jedem Track kommt scheinbar eine neue Nuance hinzu. Auf seiner zweiten EP für Freude am Tanzen ist es der Pop-Appeal.

Nicht, dass Juno6 bisher nicht schon oft genug überzeugte. Die „Jenz Lutz EP“ sticht aber irgendwie noch einmal besonders hervor. Vielleicht ist es die Vielseitigkeit, vielleicht der überraschend deutlich ausformulierte Pop auf der B-Seite. „Action3“ zieht mit scharfkantiger Straightness von Beginn an los, offenbart zur Mitte hin dann jedoch solch einen Pop-Anstrich, dass ich anfangs in Deckung ging. Zu schnell kann eben dieser von einem House-Fundament elektrifizierte Funk-Pop ins Aufdringliche und Beliebige abrutschen.

Aber Juno6 begegnet dieser Gefahr mit einer kraftvollen Bassline, dissonanten Momenten und einem wunderbar verwobenen Vocal-Puzzle, das live von zwei Frauen eingesungen wurde, die ebenso wie Juno6 Schultz mit Nachnamen heißen. Eine Familienproduktion etwa? Spätestens beim inszenierten Duett zwischen originaler und durch den Vocoder geschickter Stimme wird „Action3“ reif für das Radio – im guten Sinne aber. Für das Radio 1-Tagesprogramm.

Es ist der tighte und durchaus ungeschliffene Sound, der dem Pop hier die spannenden Kanten zuführt. Auf der vorherigen FAT-Platte von Juno6 gab es übrigens ein „Action2“, auch schon mit den Schultz-Stimmen.

„Nend“ bleibt diesem Ansatz nahe, dreht mit seinen warmen Chords und der Dramaturgie insgesamt aber doch wieder deutlicher auf den House-Floor ab. Die Schultz-Sängerinnen sind skizzenhafter zu hören.

Und die A-Seite: die hält sich von von diesem Pop-Ausflug fern. „Tanger“ tänzelt mit flirrend-träumerischem Sound und deepen Chords dem Sonnenuntergang entgegen. Unglaublich, wie nahtlos und perfekt in diesen Strom die Flöte und die Strings reinpassen. Ohne Hektik schiebt sich „Tanger“ nach oben, hin zu einem Stück, das die letzten Reserven einer langen Nacht hervorzuholen weiß. Ja, das klingt hier euphorisch. Und das ist auch so gemeint. Denn mit dieser EP übertrifft sich Juno6 selbst.

Juno6 Website
Freude am Tanze Website
Mehr zu Juno6 auf frohfroh

CommentComment

  • Udo Blitz »Salamitaktik« (Oh! Yeah!) « frohfroh – we like dance music from leipzig / 08. Februar 2012 / um 22:11
    [...] und dabei das verschmitzte Grinsen nicht ganz verbergen kann. Ein wenig erinnert der Ansatz auch an »Jenz Lutz«, die Pop-Platte von Juno6. »Salamitaktik« kann also im selben Fach liegen – wenn es sie denn [...]
  • Nick / 11. Oktober 2011 / um 17:07
    dickes ding! volle begeisterung...
  • Daniel / 10. Oktober 2011 / um 14:44
    gaaaaaaanz großes kino!!! schultzens meinor... :D

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