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Ayke
Ayke hat uns kurz mit einigen schönen Texten unterstützt. Dann hat er die Noisey-Redaktion geleitet und arbeitet heute als freier Journalist.

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Soom T „Dirty Money EP“ (Jahtari)

07. Dezember 2009 / Kommentare (0)

Der Promotext behauptet frech, es handele sich um den besten Jahtari-Tanzhit seit Jahren: Dirty Money heißt es von einem tighten Mädchen aus Glasgow, Soom T.

Kein Wunder, dass Jahtari die eigene Veröffentlichung so abfeiert, allein die Veröffentlichung einer Soom T-Platte auf dem Leipziger Label ist schon etwas Besonderes. Die Glasgower MC ist mit über 40 Veröffentlichungen und Kollaborationen mit u. a. Miss Kittin, T. Raumschmiere und The Bug stilübergreifend bekannt geworden. Zuletzt war Soom T viel mit Disrupt bei gemeinsamen Auftritten unterwegs. So kam sie letztlich zu Jahtari und Jahtari zur Dirty Money EP.

Der Titeltrack haut gleich ziemlich rein: Verzerrter Bass in voller Lautstärke, darüber ein Soundsample wie aus Super Mario – „Dirty Money“ klingt wie Crystal Castles nach dem Konsum einer Tonne Gras. Dabei sind die Vocals allerdings so tragend, dass sie nicht nur eine durchdringende Melodie, sondern auch erhebliche Anziehungs- und Tanzkraft entwickeln.

Herausragend ist der Text: Darin weigert sich Soom T nachdrücklich für dreckiges Geld zu arbeiten und greift die Dienstleistungsgesellschaft der großen Ketten, den Kapitalismus, ja, eigentlich gleich das ganze System an. Eine gesellschaftskritische Haltung, die in der Clubkultur eigentlich viel zu selten ist, es bleibt allerdings fragwürdig, bei wie vielen Tanzwütigen diese kritische Haltung überhaupt ankommt.

Der zweite Track „Doobie Dee Doo“ legt erheblich weniger Wert auf den Text, dafür hebt er das Tempo erheblich an, Gesang und Gitarrensample steigern das Reggae-Feeling. Ein Gefühl, das im dritten Stück „Survivor“ sogar noch verstärkt wird, vor allem durch das abwechslungsreiche Bassspiel und die Tempoverminderung.

Die Disrupt Versions von „Dirty Money“ und „Doobie Dee Doo“ gehen beide auf eine ganz ähnliche Weise vor: Vocals weg, dafür die Basslastigkeit nochmals konsequent verstärkt. Dadurch werden beide Tracks dubbiger, aber auch eintöniger.

Die „Dirty Money EP“ zeigt in typischer Jahtari-Manier einen möglichen Weg, Dub und Reggae neue Einflüsse zu vermitteln: Vor allem die durchgreifenden und verzerrten Elemente des New Rave sind überpräsent, das macht die Sache tanzbar, leider aber auch etwas nervig.

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Jahtari Website
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