Selbstversorgersound? Da war doch was. Genau, eine Compilation im letzten Herbst. Und eine tolle Idee, aus der noch mehr musikalischer Output kommt.
Vielleicht erinnert ihr euch noch: da gab es dieses Projekt, bei dem einmal im Jahr Freunde und Bekannte ihr Equipment zusammen packen und in eine Berghütte fahren. Mit offenem Ziel. Der „SVS Sampler“ vom letzten Jahr stellte einige der Ergebnisse zusammen, ein stilistisch sehr sehr breit gefächertes Best-of.
In diesem Sommer wird es fokussierter – sogar ein eigenes Label wurde dafür gegründet. In einer dreiteiligen Serie widmen sich die Selbstversorgersound-Wanderer auf polyrhythmische Weise dem Club. Das heißt, die Geradlinigkeit des Dancefloors bildet den Rahmen, wird aber doch bewusst gebrochen.
Von sechs Producern kommen die Tracks, mit Zaquior und Lukas Rabe auch wieder von zwei Leipzigern. Ersterer seit Ende der Neunziger in verschiedenen Projekten aktiv. Bei Mud Muhaka steuerte er etwa die Live-Electronics bei. Lukas Rabe hat eher einen Jazz-Hintergrund.
Sein „Wintervirus“ sticht auf der ersten Episode der Serie auch besonders heraus. Mit knapp zwei Minuten hat das Stück etwas Fragmentarisches. Eine sehr dicht und hektisch gestrichelte Skizze, die trotzdem auch Wärme ausstrahlt. Im Gegensatz zu dem deutlicheren Club-Bezug der anderen Producer, geht er am eigenwilligsten mit dem gesetzten Rahmen um.
Wobei auch „Wokule“ von Zaquoir alles andere als geradlinig ist. Er spielt dafür mehr, mit einer dicken Bassline und angeteastem Gesang. Das geht bei beiden schon über den Electronica-Ansatz hinaus. Beide nehmen ein klassisches Schlagzeug als Fundament und verschachteln es.
Im August und September folgen die weiteren zwei Teile. Alle jeweils digital und in einer limitierten Vinyl-Edition.