Weiter geht es mit den Neuentdeckungen aus der Cloud. Dieses Mal mit der großen Loop-Techno-Freude von Perm.
Als DJ ist Perm längst in der Stadt wahrnehmbar. Beim geplanten Institut für Zukunft-Club gehört er schon jetzt zu den Residents. Seit gut einem halben Jahr kursieren auch seine ersten eigenen Tracks bei Soundcloud. Und bei denen blieb ich von Anfang an der Reduktion und der Patina hängen.
Vielleicht weil ich die Referenzen in die Neunziger nicht im Detail kenne bzw. nicht selbst miterlebt habe. Aber hier zeigt sich einfach, was die Limitierung auf wenige Mittel noch immer für eine Faszination freisetzt.
Da passt auch die „Mini Royal 01“-Platte aus dem Winter rein, an der Perm im morgendlichen Übermut mit beteiligt war. Und dann ist noch RUS – Rainbow Unicorn Security –, ein weiteres Projekt an dem Perm mit arbeitet. Die Sound-Signaturen sind bereits sehr deutlich herauszuhören. Mehr nun hier im Interview-Teil.
Woher kommst du – lokal und künstlerisch?
Geboren bin ich in München. Vor drei Jahren bin ich dann von Augsburg nach Leipzig gezogen. Meinen ersten Kontakt zur Musik hatte ich im Kindergartenalter, da habe ich aber auch nur die Sachen, die bei meiner Mutter Zuhause liefen, gehört. Als kleiner Junge fand ich z.B. Genesis und Michael Jackson toll. Von der Zeit an wünschte ich mir selbst auch aktiv Musik zu machen.
Erst im Jugendlichenalter habe ich mich dann bewusst mit Musik auseinander gesetzt. Zu der Zeit interessierte mich vorwiegend für Punkrock und da habe ich angefangen E-Bass zu spielen. Schnell kam ich da über Bands wie Crass oder Vorkriegsjungend zum Crustcore und Hardcore. In der Ecke blieb ich dann auch eine gute Weile.
Irgendwann habe ich dann – wie wahrscheinlich bei vielen – Autechre und Aphex Twin für mich entdeckt. Vorher habe ich elektronische Musik meist abgelehnt, was sich dann aber änderte. Techno und House fand ich anfangs eher langweilig. Das änderte sich aber nach ein paar Clubbesuchen.
Was flasht dich musikalisch?
Am meisten kann ich mich für reduzierte, loopige Tracks begeistern, wie z.B. von STL oder altes Sähkö-Zeug. Mich fasziniert es, wie viel Wirkung und Bewegung die Wiederholung eines einzelnen, oder auch nur halben Taktes auf mich haben kann. Mir können auch nicht so minimalistische Sachen gefallen. Da habe ich aber immer das Gefühl sie mir schnell „tot“ zu hören.
Wo willst du mit deiner Musik hin – Lieblingshobby oder Stadion?
Ich würde mich freuen, wenn ich irgendwann von der Musik leben könnte, möchte und kann damit aber nicht planen. Solange ich Freude an der Musik habe, werde ich auch welche machen.
Größter Soundcloud/Youtube-Hit?
Die meisten Klicks auf meiner Soundcloud-Seite hat „mk01error“. Auf Youtube ist es die Mini Royal MR01, die ich aber mit zwei Freunden produziert habe.
Dein persönlich größter Hit – und warum?
Von meinen eigenen Sachen gefällt mir eigentlich das Stück, an dem aktuell arbeite, am besten. Immer wenn ich mir meine schon fertigen Sachen anhöre, fallen mir Dinge auf, die ich jetzt anders machen würde.
Oder sie gefallen mir von der Idee her nicht mehr. Wenn ich eins von den fertigen aussuchen muss, dann ist es mein Beitrag zur IfZ-Crowdfunding-Compilation „ph16-1/1“. Da mag ich die Bassdrum.
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