Mitte September schon kam der zweite Remix-Teil zu Marbert Rocels Album „Small Hours“ heraus. Ein kurzer Blick darauf.
Marbert Rocel zu remixen ist bestimmt eine dankbare Angelegenheit. Bei der Fülle an organischen Sounds, Spunks präsentem Gesang und der spannenden Verortung zwischen Club und Band. Das Compost Black Label fragte für sechs Remixe an, vier für Vinyl, zwei als digitaler Bonus. Wahrscheinlich lag die Auswahl aber auch maßgeblich in den Händen von Marbert Rocel.
Denn die vier Künstler der Vinyl-Version dürften der Band mehr oder weniger nahe stehen – ausgenommen natürlich Bandmitglied Panthera Krause. Aber Marek Hemmann zieht den Kreis nach Jena, Philipp Stoya zur Muna nach Bad Klosterlaußnitz, Talski zurück in die aktuelle Wahlheimat Leipzig.
Alles wohl durchgedacht im Sinne von Marbert Rocels Musik-WG-Gedanken. Bei Heitzberg Theorem und Pete Bandit & Jason Shae sind die Verknüpfungen zur Band jedoch nicht so offensichtlich – vielleicht eher labelpolitisch.
Musikalisch stechen auf dem Vinyl Talski und Philipp Stoya am meisten heraus. Letzterer durch den elegant-gerade gezogenen Jazz-Ansatz, Talski durch die unaufgeregte Lässigkeit. Die musikalische Tiefe, die schon sein Debüt auf Rivulet Records besonders machte, ist auch seinem Remix von „’Cause Of Loving“ anzuhören.
Panthera Krause pumpt „The Temple“ mit einer durchdringenden Bassline auf und Marek Hemmann gewinnt mit seinem typischen stromlinienförmigen Schub die Massen – allein die Zahl der Soundcloud-Plays übertrifft die anderen Beiträge um das Zehnfache. Unbedingt mit anhören: die Heitzberg Theorem-Version von „I Wanna“. Dramaturgisch der spannendste Remix in seiner glitchig-verhaltenen Reduktion.
Compost Records Website
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