afin deep radio sessions dürften nicht wenige als sorgfältig kuratierte Podcast-Reihe kennen. Nun wird auch ein Label daraus.
A Friend In Need, so der komplette Name hinter dem afin-Akronym. 24 Mixe wurden darüber veröffentlicht, gehostet von Lootbeg, der im letzten Jahr gehörig an Fahrt gewonnen hat. In den Podcasts waren immer wieder auch Leipziger DJs zu hören – aus verschiedenen Kontexten, zwischen Iami und Perm wurde stilistisch breit aufgefahren.
Nun also ein Label unter demselben Banner. „Pleased To Meet You“ heißt die ersten Compilation, die vom Sound her sehr klar in den positiven und disco-inspirierten Bereich von House drängt. Nicht weit von Rose Records entfernt, so dass „Rain Down Tears“ von M.ono auch bestens reinpasst. Lootbeg selbst ist natürlich auch mit einem Track dabei.
Die anderen drei verlassen Leipzig als lokalen Bezugsrahmen. A Friend in Deep öffnet sich gleich international oder was? Vier Fragen gingen an Label-Betreiber Lootbeg.Bisher war AFIN eine Podcast-Reihe – gab es plötzlich auch genügend unveröffentlichte Tracks oder woher kam die Idee zum Label?
Die Idee ein eigenes Label zu starten, schwirrte schon eine ganze Weile im Kopf, nur fehlte bislang ein für mich sinnvoller Ansatz. Seit dem Start der afin deep radio sessions-Podcast Reihe Mitte 2011 wächst unsere regionale sowie auch internationale Hörerschaft stetig, wobei auch die Marke AFIN bzw. A Friend In Need immer bekannter wird.
Der Gedanke, ein Label zu gründen, stand nun also in einem völlig neuen Kontext, da der Grundstein mit den Podcasts und den damit verbundenen Hörern und dem bestehenden Kontakt zu den Künstlern bereits gelegt wurde.
Da ich bereits klare Ideen hatte, war das Konzept dann relativ schnell ausgearbeitet und ich fing Ende 2013 an, die passende Musik zusammenzutragen, die bis auf eine Ausnahme ausschließlich von Künstlern stammt, die bereits einen afin-Podcast aufgenommen haben.
Gibt es schon eine Art Künstlerstamm, oder wie ergab sich die Auswahl der ersten Compilation?
Es sind bereits einige Künstler für zukünftige Releases geplant, einen festen Künstlerstamm gibt es aber noch nicht. Wichtig ist uns – wie auch bei den Podcasts – nur, dass in sinnvollen Abständen der Bezug zu Leipzig erhalten bleibt. Bei der ersten Veröffentlichung ist das neben mir auch M.ono von der befreundeten Rose Records-Bande.
Ansonsten haben wir uns keinerlei Grenzen gesetzt und bauen beim aktuellen Release auch auf internationalen Sound aus England, Spanien und Rumänien. Mit der Zeit wird sich dann zeigen, ob man den einen oder anderen Interpreten noch einmal auf einem der nächsten Releases wiederhört und sich eine Art fester Künstlerstamm entwickelt.
Wo soll es vom Sound her hingehen?
Da ist momentan alles offen. Das erste Release geht auf jeden Fall bewusst in Richtung House und Disco. Das hat sich durch die befreundeten und vertretenen Künstler dann auch super so ergeben.
Das zweite Release wird wahrscheinlich auch in diese Richtung gehen um am aktuellen sinnvoll anknüpfen zu können. Es wird auch wieder eine Various Artists-EP werden, auf der wir dann auch eine gewollt deepere Seite einschlagen werden. Eine klassische 90er Jahre-inspirierte House EP-Serie sowie Artist-EP’s sind ebenfalls geplant.
Digital ist der Weg?
Ja, zunächst. Einfach um ausloten zu können wie die Resonanz ist ohne ein großes finanzielles Risiko dabei eingehen zu müssen. Vinyl ist und bleibt aber auch für afin etwas Besonderes, wobei langfristig gesehen natürlich auch der Switch zur Schallplatte geplant ist. Momentan ist das Feedback international wirklich gut – die Weichen zeigen also bereits in die richtige Richtung.