Es ist schon erstaunlich wie schnell sich Leibniz als unverzichtbar entpuppt hat. Dabei kam letzte Woche erst seine dritte EP heraus.
Es liegt natürlich auch an den Live-Sets und den unzähligen DJ-Sets, die mittlerweile im Netz kursieren. Überall tritt jene Freude am Übersteuerten, Abwegigen und doch völlig Mitreißenden hervor, die derzeit nicht nur von Leibniz gehegt wird.
Auf dem Uncanny Valley-Sublabel Shtum gibt es nun vier neue Tracks, wieder voller Beiläufigkeit. Und wieder mit einer erfrischenden Imperfektion in den Sounds. Irgendwie tragen Leibniz-Tracks immer auch eine unbedarfte, naive Ebene in sich. Herrlich simpel, ohne geschliffene Kanten. Egal welche Stimmungslage Leibniz gerade vertont.
Ob den überschwänglichen Piano-Hedonismus wie bei „YouAndMe“, die stoiische und irgendwie auch neurotische Rastlosigkeit bei „Feli“ und „Stumm“ oder den bassüberfluteten Ambient-Moment von „PukPukPuk“. Es hat etwas von einer Suche nach dem Ursprünglichen, Nicht-Überzeichneten, Freien. Nicht der Dissonanz oder der Avantgarde wegen.
Eher so, als würde man als Kind elektronische Musik für sich entdecken und alles ausprobieren. Mit all der Neugier und dem Ausblenden der Konventionen. Das heißt nicht, dass Leibniz hier Kinder-House produziert. Nur schafft er es mit seinen Tracks, jene Unbefangenheit schillern zu lassen.