Im November 2004 erschien die erste Net-7“ auf Jahtari. Zehn Jahre später zählt das Label zu den internationalen Größen des digitalen Dub und Reggae.
Es gibt verschiedene interessante Ebenen bei Jahtari. Eine davon: das Label ist eines wenigen Beispiele, das aus einem Net-Label über die digitalen Nerdgrenzen hinauswachsen konnte. Sehr weit. Disrupt und die Jahtari Riddim Force sind gern gebuchte Live-Acts, quer durch europäische Clubs.
So groß die Zuneigung zum Internet und dem Digitalen bei ihnen war und sicherlich noch ist, so verlockend dürfte auch die Möglichkeit gewesen sein, endlich auch auf physischen Tonträgern zu veröffentlichen. Allein bei der Albumhüllengestaltung war die Freude von Jahtari deutlich sichtbar. Gespart wurde nicht.
Auch beim Laptop als alleiniges Instrument blieb es nicht. Immerhin ein für das Label genreprägendes Element, gingen Disrupt & Co. für Dub- und Reggae-Verhältnisse sehr selbstbewusst mit dem Digital Laptop Reggae-Banner raus. Sicherlich blieb das nicht ohne Naserümpfen bei den Roots-Fraktionen. Mittlerweile hat schrauben die Jahtari an eigenen Geräten und bauen auf Wunsch auch Delays und Synthesizer.
Am Underground-Status in Leipzig hat sich indes nichts geändert. Und dass, obwohl das Label europaweit ein großes Szene-Renommee genießt, aus dem sich auch eine ganze Reihe guter Kontakte zu anderen Musikern ergab.Anfang Juli erschien nun der vierte Teil der „Jahtarian Dubbers“-Compilation-Reihe. Wieder ist es eine Weltreise mit Künstlern von fünf Kontinenten. Kurze Killer, zwei bis drei Minuten lang. Weiter 8Bit-Roots, weiter ungetrübte Bass- und Delay-Exkursionen, weiter mit einem sehr konzentrierten Sound.
Disrupt und Rootah halten sich mit Interludes zurück und überlassen das große Feld ihren Freunden und Bekannten. Monkey Marc, Pupajim und Earlyworm und Cha Cha gefallen mir daraus am besten. Und das Cover? Ein jointziehender Walkman von Doppeldenk. Herzlichen Glückwunsch zur 10!
Die Compilation-Stücke gibt es via You Tube-Playlist komplett im Stream.