Heute ist Timoka-Tag. Das heißt: es wird musikalisch keinen besseren Tag mehr in dieser Woche geben.
Ja, die Euphorie trägt seltsame Blüten. Doch irgendwie muss ich die Freude über die neue Timoka-EP kanalisieren. Timoka, das ist ein Baseler Künstler, der einige Zeit an der Leipziger HGB verbrachte und dort die Holger-Gang kennenlernte. Steffen Bennemann erzählte neulich davon auf Ransom Note.
Für das Label liefert er nicht nur eine der spannendsten Tracks – zusammen mit Reymund Schröder ist er auch für die Holger-Plattencover verantwortlich. Im letzten Winter debütierte Timoka dort und schon damals fiel sein erfrischend offenherziger Umgang mit elektronischer Musik auf. Zwischenzeitlich remixte er das Webermichelson-Album und legt mit „Tulgey“ nun ein eigenes Mini-Album nach.
Und es zeigt in elf Stücken, dass der Timoka-Kosmos weit größer ist als es nach „Waters“ zu erahnen war. Electronica ist dabei nicht einfach Electronica, House nicht einfach House. Bei Timoka verwischen die Genre-Erwartungen mit gleichermaßen narrativ-bildlich und ironisch-verspielt klingenden Sounds.
Stilistisch unbeirrt und vom Erwartbaren entrückt, ein Andersklingenwollen ohne Krampf. Dabei sehr fokussiert auf eine hohe Musikalität mit vielen geschichteten Harmonie-Bögen und Samples. Da ist manchmal in anderthalb Minunten alles gesagt.
Der Dancefloor bekommt mit „In A Box“, „Sundowner“ und „Borogoves“ viel Eigensinn um die Ohren. Dieses Neben-der-Spur-agieren und die musikalische Unbefangenheit üben die größte Faszination beim Hören der Stücke aus. Mehr Timoka-Tage, bitte.
Nachtrag
Es gibt noch eine Studiobearbeitung von einer Konzertsession in Basel. Zum Herunterladen. Und zum Runterkommen.
Holger Records Website
Kilchhofer Website
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