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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Kassem Mosse / Simone White „Three Versions“ (Honest Jon’s Records)

27. Januar 2015 / Kommentare (0)

Was ist das? Kassem Mosse nimmt sich drei Songs der amerikanischen Singer/Songwriterin Simone White an. Und es wird die Platte des Winters.

Nebenbei ist es für mich eine – zugegeben – sehr späte Entdeckung der Musikerin. 2003 erschien ihr erstes Album, schon länger gehört sie fest zum Künstlerstamm des Londoner Labels Honest Jon’s, arbeitete u.a. mit Damon Albarn und Andrew Bird zusammen.

Die drei von Kassem Mosse neu bearbeiteten Stücke stammen alle von ihrem letzten, 2012 veröffentlichten Album „Silver Silver“, das auf intime Weise spartanisch klingt und sich von den vorherigen Alben mit seinen experimentelleren Nuancen abhebt. Instrumentiert mit Bass, Gitarre und fragilen elektronischen Texturen. Simone Whites Gesang steht darin nicht immer im Mittelpunkt, er wird eingebettet in melancholisch gestimmte Schwerelosigkeit.

Und genau die greift Kassem Mosse in seinen Versionen auch auf. Kein zwingender Pop, der das Euphorie-Level auf dem Floor heben will. Vielmehr ist es ein neues klangliches Verorten von Simone Whites kontemplativer Musikalität. „Flowers In May“ löst den anfangs nur mit kühl-hölzerner Rhythmik begleiteten Gesang in einer gerade durchlaufenden Bassdrum auf. Plötzlich ist sie da und läuft ganz selbstverständlich schier unendlich weiter.

„In The Water Where The City Ends“ entfaltet sich dagegen mit fast sakral-spiritueller Erhabenheit. Whites Gesang wird zum Choral, ein heilendes Ruhen und Innehalten, kurz aufgerüttelt von einem sich überraschend-expressiven Schlagzeugpart  Es ist der emotionale Höhepunkt dieser EP.

Komplett auf den Gesang verzichtet Kassem Mosse bei „Long Moon“ – obwohl das Original stark davon getragen wird. Er flutet es mit einem warm-schnarrenden Bass und jener besänftigenden Leichtigkeit, die Simone Whites Stimme innewohnt.

Es ist ein anderer Kassem Mosse und eine andere Simone White, die hier zu hören sind. Ein freundschaftlich und herzlich klingendes Aufeinandertreffen zweier verschiedener Musiker – in ähnlich durchdringender und doch ganz anderer Form als bei Stellar OM Source.

 

Simone White Website
Kassem Mosse Facebook
Honest Jon’s Website
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