Mod.Civil bleiben in Berlin, was ihre Labels angeht. Und sie bleiben im gleichen Label-Umfeld. Nach der Ornaments-Platte folgt nun die „Ghost EP“ auf Rotary Cocktail.
Gerrit Behrens und René Wettig alias Mod.Civil sind die kantigen Melancholiker – In ihren Sounds und Rhythmen durchaus straight und etwas schroff, doch im Prinzip sind ihre Tracks voller leicht eingetrübter Sehnsucht. Vielleicht liegt es auch am erdigen und analogen Grundklang des Duos. Der Titeltrack dieser zweiten EP könnte genauso gut zu Dial Records passen. Eben weil er deren wehmütigen angerauten House-Gestus ebenso überzeugend und unprätentiös aufgreift. Eigentlich sind die Arrangements sehr reduziert gehalten, aber es steckt soviel Wärme darin, dass sich „Ghost“ sofort anschmiegt.
„For Some Reasons“ ist da unerwartet ravig. Obwohl die Detroit-Chords unwiderstehlich sind, steigern sie sich in den Breaks leider einen Tick zu offensichtlich in ihre Rave-Ansage. Im Club wirkt dies sicherlich noch einmal anders. Aber ein wenig schade ist es schon, dass hier die Zurückhaltung fehlt, die „Ghost“ so groß macht.
„Ghost Scream“ ist dann noch ein harter Brocken von gespenstischer Soundmalerei. Denn die knapp drei Minuten klingen tatsächlich wie die Aufnahme einer fiesen Geisterorgie. Eine insgesamt also durchwachsene Platte.