Es ist hier untergegangen – das zweite Album von Sven Tasnadi. Mit den Remixen lässt es sich aber noch einmal hervorholen.
Ende Mai kam „All In“ bei Moon Harbour heraus. Während Sven Tasnadis Debüt „Slow“ mit experimentelleren Stücken eine völlig neue Seite des Vielproducers offenbarte, knüpft „All In“ an den Sound der vergangenen EPs und seiner DJ-Sets an. In all den diversen Nuancen, die die House- und Tech House-Gegenwart bestimmt. Mit dubbigen und sehr deepen, dann wieder ironischen und pumpenden Phasen. Die verschiedenen Stimmungen des Dancefloors waren hier eindeutig die Referenz für „All In“.
Wie so oft bei Sven Tasnadi klingen die Tracks fein ausjustiert. Aber so richtig will sich nichts festsetzen. Konsolidierter und satter House, der sich selbst genügt und verwirrende Überraschungen meidet. Andererseits kann „All In“ aber auch als ein weiteres Manifest gegen den schlimmer werdenden Pop-House-Overkill gesehen werden. Das Album hält sich unbeirrt davon fern und hangelt sich an den klassischen House-Strängen entlang – nur „Eighteen“ verirrt sich leicht in diese Richtung. Aber das reicht insgesamt leider nicht für einen eigenen Klassiker.
Vor kurzem kamen dann die Remixe zum Album. Um es abzukürzen: Langeweile mit Nick Curly, Kaiserdisco und Cristian Viviano. Aufhorchen bei Simon Baker und Map.ache.
Der Brite Baker scheint sich mit dem BKR Project gerade der Oldschool zu widmen, was „Rest“ zu einem roughen Acid-Schliff verhilft. Und zugleich einen guten Ausbruch aus der Tech House-Stromlinienförmigkeit von Curly & Co mit sich bringt.
Map.ache fällt da mit seinem spielerischen Ansatz ebenfalls aus dem Rahmen. Doppelt, denn er pusht das ursprünglich still dahin schwingende Dub-Stück „Until The End“ zu einer eigenständigen Hymne mit Acid-Ausklang.
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