Nach dem Kleinschmager Audio-Debüt-Album im Frühjahr nun also die Remixe. Und alles bleibt fest in Leipziger Hand, denn Sven Tasnadi und Marko Fürstenberg durften ran.
Kleinschmager Audio sind ja Minimal-Puristen, allerdings kriegen Jörn Kleinschmager und Niklas Worgt irgendwie immer noch die Kurve in Richtung Deepness. Sven Tasnadi hat sich „Helicotrema“ vorgenommen, einen Track, der im Original verspult und etwas dark nach vorn marschiert. Tasnadi glättet ihn hörbar und verleiht ihm damit einen weniger düsteren Groove. Irgendwie geht diese sachte Hinwendung zu sehr reduziertem House zwar auf, aber insgesamt wirkt der Remix ein wenig hölzern, so als sei das Original noch nicht richtig durchdrungen, um daraus wirklich etwas neues zu gestalten.
„Tuba Auditiva“, dieses leicht orientalisch angehauchte Stück ist eigentlich nicht neu, wurde bisher nur noch nicht auf Vinyl veröffentlicht. Die B-Seite gehört dann komplett Marko Fürstenberg und seiner Neufassung von „Emphasis“. Und was soll man sagen, Fürstenberg hat einfach seinen Sound gefunden: die abgefederten Beats, die tiefen Dub-Delays und der leichte Rave-Appeal. Das ist alles nicht neu und auf zahlreichen Platten vorher dokumentiert. Aber irgendwie kriegt er einen mit dieser Beharrlichkeit und der Deepness immer wieder rum.
Dem Original hat Fürstenberg einfach die schroffen Dubs und Dissonanzen entzogen und sein Sound-Gewand übergeholfen. Das ist eigentlich dreist und mutig zugleich. Was ich aber zugeben muss: Beim ersten Hören der Remix-Platte schlummerte mir die enttäuschte De:Bug-Rezension permanent im Hinterkopf. Bestimmt würde ich die Tracks ohne Bleeds Worte auch noch einmal anders hören.
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