Anfang des Jahres startete das Techno-Label DUR mit einer ersten 4-Track-Compilation. Various bleibt es auch bei der Nummer 2.
Perm und Talski, zwei der drei Label-Betreiber teilen sich je eine Seite – immerhin zwei der aktuell spannendsten Producer Leipzigs für filigran und minimalistisch gelayerten Techno. DUR möchte mit einer „hypnotisch-meditativen Ebene als Basis“ die Soundwelten von Techno und Ambient ausloten, erzählte Niklas Kraft alias Talski im Interview zum Label-Start.
Die beiden neuen Tracks lassen keinen Zweifel an diesen Ambitionen. Über jeweils neun Minuten hinweg stürzen sich Perm und Talski in rasende Sound-Spiralen, deren wenige Elemente sich immer wieder verdichten und später auseinander bewegen. Weltentrückt und zeitentbunden klingt dies – und so feinsinnig ausformuliert, dass der Minimalismus nie zur stumpfen Funktion abflacht.
Ein wunderbares Spiel mit der Hypnose, das besonders Perm mit seinem unbetitelten Stück auf die Spitze treibt. Ein Track in dauerhafter Anspannung, der zugleich unglaubliche Nähe und weite Ferne suggeriert. Nichts ist greifbar, aber alles zieht in den Bann.
Talskis “Identify-FI“ steht dagegen mehr für das Introspektive und Entschleunigte. Sein Track schichtet sich nach und nach zusammen, um erst nach hinten raus seine ganze anziehende, durchaus bedrohliche und neurotische Kraft zu entfalten.
Er öffnet einen weiten, dunklen, unberechenbaren Raum, der durch einen kalt gefilterten Spoken Word-Part und die wirr umher schlingende Melodie zusätzliche Darkness erhält. DUR möchte definitiv tiefer zwischen Sound, Psyche und Rausch nach eigenen Essenzen suchen – das wird mit diesen beiden Tracks mehr als deutlich.
Übrigens: Talski und Perm werden je einen exklusiven Track zu unserer „Electronic Music Leipzig“-Compilation beisteuern – Freude Freude bei frohfroh.
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