Die Nummer 4 für Sven Tasnadi in diesem Jahr. Und nach Ausflügen zu Pokerflat und Ornaments bleibt er mit seiner neuen EP mal wieder in Leipzig bei Cargo Edition.
2009 ist das bisher intensivste Sven Tasnadi-Jahr. Zählt man die beiden Kollaborationen mit Juno6 hinzu, sind in diesem Jahr bisher sechs Platten von Tasnadi erschienen. Die A-Seite kommt erstaunlich deep und entspannt daher, mit dezenten Chords, rollendem Bass, organischer HiHat und einem klassischen US-House-Vibe.
Insgesamt ein sehr rhythmisches Stück, sehr funktional und auf einen sehr homogenen Durchlauf geeicht. Das runtergepitchte Vocal bricht da ein wenig raus, weil es überhaupt nicht nach Detroit klingt. Vielleicht gut, dass Tasnadi sich hier nicht auf zuviel Nähe einlässt. Vielleicht nimmt es dem Track in diesen Moment aber auch die Magie.
„Amour Fou“ irritiert gleich zu Anfang mit einem Sound, bei man sich ständig fragt, ob jemand mit harten Sohlen die Dielen entlangläuft. In seiner Stringenz wird das Klackern aber durchaus sympathisch. Der angzupfte Chord setzt dem viel Wärme entgegen. Die metallischen Percussions, die sich später reinschieben geben dem Track noch einmal eine Wendung in Richtung gedrosseltem und superreduziert interpretierten Rave-Appeal. Das Vocal-Sample müsste nicht sein. Eine gute, wenn auch etwas unauffällige Tasnadi-Platte.