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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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A neverending open air story?

17. Dezember 2015 / Kommentare (0)

Gestern gab es einen interessanten Beschluss in der Leipziger Stadtratssitzung – es sollen fünf Orte für spontane Open Air-Partys geschaffen werden.

Die Geschichte ist schon einige Jahre alt und es gab bereits mehrere Anläufe verschiedener Akteure der Leipziger Szene sowie der Lokalpolitik, geeignete Orte für legale Open Air-Partys in Leipzig zu schaffen. Bisher aber wenig erfolgreich.

Halle war schneller und verwirklichte 2013 ein ähnliches Konzept, das zwar sicher auch nicht in allen Punkten ausgegoren ist, aber zumindest mehr Offenheit für das Thema signalisierte als etwa die Leipziger Politik.

Den Entwurf für die gestrige Abstimmung brachte Katharina Schenk von der SPD ein, der wohl viel Diskussionsbedarf nach sich zog. Auf frohfroh-Anfrage erklärte sie, „dass der neue Prüfauftrag dieses Mal wie in Halle mit den öffentlichen Grillplätzen verknüpft wurde.“ Mit dem Beschluss müsse das Ordnungsamt nun fünf geeignete Standorte vorschlagen.

Zwar könne das Amt sagen, dass keine vorhanden wären, „da die Verwaltung aber bereits Erfahrungen mit den Anforderungen an Grillplätze hat, kann ich mir schon vorstellen, dass innerhalb von drei Monaten wenigstens einige gefunden werden. Wenn es nicht gleich alle fünf sind, weil weitere Prüfungen notwendig werden, hätte ich kein Problem. Hauptsache ist: Es werden welche gefunden“, meint Katharina Schenk.

Gefunden werden sollen sowohl kleinere Orte für bis zu 50 Personen als auch größere Flächen für bis zu 300 Personen. Im Idealfall sollte eine Online-Meldung bis 48 Stunden vor der Party möglich sein – inklusive eines Ansprechpartners für die Beseitigung des Mülls, so Schenk weiter.

Ganz leicht dürfte es nicht sein – die Abstimmung fiel sehr knapp aus. Dazu kommt, dass der Bürgermeister für Ordnung den Ausführungen der LVZ nach wenig motiviert klingt, eine gut ausbalancierte Lösung zu finden.

Und auch der Vergleich einer CDU-Stadträtin, dass angesichts der Ereignisse bei der Neonazi-Demo am letzten Wochenende deutlich sei, „dass Leipzig eben nicht wie Halle ist“ und deren Regelungen nicht einfach zu übertragen wären, wirkt wenig zielorientiert – klar, Subkultur ist per se unberechenbar und gewaltbereit.

Doch: Ohne diesen Beschluss wäre noch weniger gewonnen.

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