Es gab einige interessante Porträts und Interviews zu Leipziger Akteuren in anderen Medien. Hier ein Überblick.
Gleich mehrmals fiel der Fokus auf das Institut für Zukunft, dem in der Außenperspektive nach wie vor ein besonderes Interesse entgegengebracht wird. Beim Vice-Ableger für elektronische Musik Thump gab es kürzlich ein Interview, in dem die Anfänge und die konzeptionellen Basics des Clubs beleuchtet wurden: „Es ist am Ende ein guter Mittelweg geworden. Was die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen angeht, haben wir jetzt eine klare Entscheidungsstruktur: Das macht das Büro, aber es wird den einzelnen AGs Entscheidungsgewalt gegeben.“
Zuvor besuchte der Autor Nic Tuohey des britischen Download-Shops Junodownload Leipzig und sprach mit einigen IfZ-Aktiven. Am Ende resümiert Tuohey „Leipzig and IfZ’s energy and determination to create something, a vision, is still evident, and left me feeling optimistic about the future, that’s for sure.“
Unter dem unnötig reißerischen Titel „Future Sound Of Leipzig: Inside Germany’s best club“ nimmt auch das Electronic Beats-Online-Magazin in den Blick – in einer fünfteiligen Serie. Aktuell sind zwei Teile veröffentlicht, zuletzt ein Beitrag über Solaris, Resident und Bookerin: „We try to have a balanced ratio of males and females on our lineups. When we started doing this, it seemed to be hard to find ‘enough’ female artists—especially in techno. But I was wrong; there’s a lot of good female acts, but sometimes they’re not promoted that well. It takes more effort to find them sometimes.“
Rose Mardit besuchte ebenfalls für Junodownload Mix Mup auf einen Nachmittag im August und veröffentlichte später im November ein langes Porträt über ihn. Darin zahlreiche Einblicke in seinen bisherigen künstlerischen Werdegang und auch ein paar Statements zur Kultur der elektronischen Musik: „There’s so much music out there – the availability is incredible – so when a DJ is playing and there’s a tune that is not really comfortable for people, or it’s not really their thing, they go off the dancefloor right away to have a drink. Nobody’s waiting and thinking, ‘OK, why is he doing this?’“
Im Januar führte die Taz ein Gespräch mit ihm: „Es gibt in Leipzig einen gewissen Luxus der Geschwindigkeit. Der Puls im Alltag geht langsamer, ich kann daher in Ruhe arbeiten. Das ist nichts, was sich erkennbar sofort in meinem Sound niederschlägt, aber es erlaubt mir eben, mir mehr Zeit zu lassen. Niemand verlangt etwas von mir, es klopft nicht ständig an meine Studiotür.“
Nebenbei wird der konzeptionelle Hintergrund zu seinem Molto-Album noch einmal deutlicher – es ist eine Hommage an Library Music. Noch stärker aber sein Schluss: „Meine Aufgabe ist es, weltoffene Musik zu machen. Der Rechtsradikalismus im Osten lähmt, davon werde ich mich aber nicht beeindrucken lassen. Leipzig und seine gegenkulturellen Orte stellen sicher, dass es kein zweites Dresden gibt.“
Und auch Mix Mups Bookerin Nadine Moser alias Resom wurde von Resident Advisor in sehr ausführlicher und persönlicher Weise in ihrer alten Heimat Leipzig porträtiert. Mit ihren musikalischen und subkulturellen Sozialisationen und Engagements sowie ihrem nun stärkeren Fokus auf das Auflegen: „It’s not about the quality—the quality of life in Leipzig is superb. But what I was missing was the quantity of things, the diversity. I missed speaking English, I missed meeting people from all around the world. I missed the cultural exchange.“
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