Martin Hayes war auf Edit-Wegen durch Brooklyn. Dieses Mal aber allein.
Im Sommer 2013 hatte Martin Hayes zusammen mit Luvless das Reserve-Sublabel des renommierten Edit-Labels Razor-N-Tape aus Brooklyn eingeläutet, jetzt gibt es eine Solo-EP mit vier Edits, die sich wirklich sehr tief in die Original-Vibes hinein graben. Da kommt Hayes’ Liebe für das Aufspüren von alten Disco-, Soul- und Funk-Schätzen noch viel deutlicher hervor als bei seinen Tracks.
Ästhetisch sind die Grenzen so verwischt, dass auf der Platte anstatt 2016 auch ein guter Funk- und Soul-Jahrgang stehen könnte. Die Originale kenne ich nicht, keine Ahnung, wo hier die feinen Grenzlinien zwischen Disco-Refresh und alter Substanz verlaufen. Das macht ihre Qualität aber wohl auch aus: Die musikalische DNA ist so durchdrungen, dass es einen Guss ergibt. Keine Nahtstellen, einfach eine große US-amerikanische Nostalgie mit spirituell-perkussiven und lässig-cruisenden bis episch-choralen Momenten.
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