Ein neuer Name bei frohfroh – dabei ist Oliver Rosemann schon seit zehn Jahren mit Releases dabei.
Allerdings eher im Verborgenen bzw. in einer Nische für härteren Techno, rundum die zahlreichen Producer des ehemaligen 10/40-Clubs hinter dem Hauptbahnhof. Oliver Rosemanns Diskografie füllt sich seit zehn Jahren kontinuierlich, mit XOR Records hat er 2012 auch ein eigenes Digital-Label gegründet.
Die letzte EP „Pointing From The Moon“ ist für mich das erste Mal, dass ich von dem Leipziger etwas mitbekomme. Drei hochgradig loopige, in sich verschlungene Techno-Tracks, die ihre Kraft mehr aus den Soundspiralen als den tighten Bassdrums entfalten. Sofort werde ich hineingezogen in einen Sog aus neurotischer Unruhe und formaler Strenge – „Pinging“ ist dabei mein Favorit. Techno-Reduktion to the fullest.
Berlins Techno-Held Sleeparchive bringt mit seinem Remix von „Crust“ noch eine deutlich schroffere und zuweilen brutale Härte auf diese EP – inklusive industrial-inspirierter Noise-Attacken. Dagegen wirken Oliver Rosemanns Originale beinahe poetisch. Auf jeden Fall eine spannende Neuentdeckung – wenn auch eine etwas späte.