Es ist da – das erste Deko Deko-Album. Und das lange Warten hat sich gelohnt.
Vor anderthalb Jahren wurde es bereits angekündigt, dann kamen jedoch ein paar Dinge anders, wie Lena in unserem Interview erzählt. Obwohl Deko Deko lediglich ein Duo ist, öffnen die beiden einen weiten klanglichen Rahmen mit extrem minimalistischen und überaus opulenten Phasen. Deko Deko spielen mit den Widersprüchen. Da strahlt heller Gesang durch einen eingedunkelten, schleppenden Wave-Sound, werden klassische Pop-Strukturen und -elemente aufgegriffen und neu sortiert.
„Neustadt“ klingt mit seinen neun Songs noch einmal selbstbewusster als die vier Stücke der ersten „Make Death Listen“-EP. Nicht nur, weil es konzeptionell nicht auf bequeme Pop-Inhalte setzt und sich stattdessen in gesellschaftliche Randlagen begibt – mehr dazu auch hier im Interview. Auch musikalisch klingt „Neustadt“ super fokussiert und kompakt. Das lässt die Songs noch erhabener wirken, frei von Längen und Ballast. Wie eine Verdichtung der ursprünglichen Idee.
Zugleich gibt es mit Songs wie „Sun“, „Working On“ und „What Happend“ auch eine hörbare Öffnung zu eingängigen und klassischen Pop-Momenten. Direkt neben all der Tragik, Schwere und Wut, die ebenfalls zu Deko Deko gehört. „Neustadt“ hat inhaltlich und musikalisch die Kraft eines Manifests.