Bei Leibniz ist in diesem Herbst wieder einiges los. Darunter die Debüt-EPs zweier Kollaborationen. Wir haben einen Über- und Vorausblick.
DJ OK „It’s fine“ (VFMM)
Da wäre zu einem DJ OK, das sind Leibniz und sein in Düsseldorf lebender Bruder. Und gemeinsam teilen sie scheinbar eine große Liebe für beglückende Synth-Wolken, die gleichermaßen schwerelos und funk-beladen über sowohl über trockene House- als auch über Jungle-Beats schweben.
Es ist alles etwas zurückgelehnter als bei Leibniz’ Solo-Tracks, mit mehr Raum für balearische Percussions und Vögelgeschnatter, Scratch-Samples. Was aber eindeutig durchschimmert, ist Leibniz’ wahnsinnige Unbeschwertheit in den Chords. „Mab“ bricht dies zum Schluss etwas auf mit seinem verstockten Beat und dem umherirrenden Funk-Dissonanz-Dialog. Sehr tolle vielseitige EP.
DJ OK / DJ bwin „Untitled“ (First Second Label)
Noch nicht draußen, aber demnächst sind beim irischen First Second Label einerseits nochmals DJ OK zu hören, andererseits gibt es auf der B-Seite das Debüt von DJ bwin, einem zweiten neuen Leibniz-Projekt, das er zusammen mit dem Hamburger Alex Hoppe gestartet hat. Und die beiden Tracks „Mit Bonus ins Casino“ und „Cash Out“ klingen noch einmal runter gestrippter, stärker rhythmisch pointiert und mit mehr angerauten Kanten. Aber auch hier wird mit Jungle-Zitaten und leiernden Synth-Chords jongliert.
Im Zusammenspiel mit der A-Seite wird auch noch einmal deutlich, wie viel introvertierter DJ bwin wirkt. DJ OK klingen musikalisch dagegen nach Rampensäuen, mit großem Umarmungsappeal und unverstellter Euphorie. Auch hier wieder die spannende House-Jungle-Dichotomie, die aber durch die angematschten Sounds locker überbrückt wird.
Anfang Dezember folgt dann übrigens noch eine neue Solo-EP auf Rat Life Records.