Im November ist die vierzehnte Platte auf Ortloff erschienen – wieder randvoll mit kratzigem Acid für den Keller.
Irgendwie scheinen die Leute von Ortloff derzeit sehr auf rohen, dunklen Electro und Acid zu stehen, gern auch mal mit einer guten Portion Distortion im Gepäck. Nach Leibniz, QY und Fr Fels bekommen wir nun vier Tracks von CVBox und Micha Freier zu hören, welche passend an die vorhergehenden EPs anknüpfen.
Erste Assoziation: Dieser Sound passt perfekt zu einem heruntergerockten Keller mit feuchten Backsteinwänden, übersteuerter Anlage und seltsamen Menschen. Hier und da blitzt Strobo durch den Nebel, während sich die 303 (oder deren Nachfolger) in Tracks wie “Work That Cat” und “Lost” psychotisch durch die Gehirnwindungen schraubt. Selbst der Chillout ist mit “A Night in the Spacemarket” und “Sandman’s Dream” schön paranoid. Beim dramatischen “Sandman’s Dream” nicht zuletzt auch durch die Vocoder-Stimme.
Und dann gleich die Frage: Woher kommt die Krassheit und auch Härte, die mit dem übersteuerten Sound mitschwingt? Vielleicht eine Art House-Müdigkeit? Gerade bei CVBox ist der Weg von dem cleanen Sound-Design wie auf seinen EPs für Uncanny Valley zu diesem Release höchst interessant. Kann auch gut sein, dass die Faszination dafür schon länger erkennbar ist und ich sie schlichtweg nicht mitbekommen habe.