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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Modul One „Hometown“ (Fauxpas Musik)

13. April 2017 / Kommentare (0)

Seit letztem Jahr kann Fauxpas Musik als Leipziger Label gesehen werden – es ist eine musikalische Bereicherung, wie nicht zuletzt das Album des Russen Modul One zeigt.

Vor fast sieben Jahren haben wir erstmals eine Platte von Fauxpas Musik vorgestellt, als das damals noch in Berlin residierende Label eine frühe EP von Sevensol & Bender veröffentlichte. Der traumwandlerische, wehmütige Grundton vieler Fauxpas Musik-Releases prägte auch „Scuba“.

Auch wenn ich nicht ganzen Backkatalog verfolgt habe, so habe ich Fauxpas Musik immer als besonderes Label wahrgenommen, das sich mehr den Listening-Ansprüchen als den Club-Funktionalitäten widmet. Auch wenn es mit dem Dancefloor tief verbunden ist, erst neulich gab es eine Label-Nacht im Elipamanoke und House spielt bei Fauxpas Musik eine große Rolle – in seiner feinsinnigen, hintergründigen Form aber.Modul One passt mit seinem Sound perfekt zu Fauxpas Musik. Gerade mal 22 Jahre alt, ist jeder Track seines zweiten Albums „Hometown“ von einer tiefsinnigen Melancholie geprägt. Die industrielle Umgebung seiner Heimatstadt Nowotscherkassk habe ihn beeinflusst beim Produzieren seiner Ambient- und Downbeat-Stücke. Die sanft schwebenden Synth-Sounds legen jedoch ganz andere Assoziationen frei, eher naturalistisch als trist.

Und so lädt sich „Hometown“ mit viel Sehnsucht auf. Vielleicht nach einer vergangenen Zeit, vielleicht nach einem anderen Ort. Auf jeden Fall ist es ein sehr emotionales, beinahe romantisches Werk, das den Kitsch nicht scheut, und bei den Rhythmen erfreulich undogmatisch variiert. Da schwankt es zwischen vertrackten und breakigen Beats hin zu einem kurzen House-Ausflug bei „Passing Bleeps“.

Nach 35 Minuten ist das Album jedoch schon am Ende angekommen – und hinterlässt ein offenes Herz.


Es ist übrigens nicht der erste Fauxpas Musik-Release in diesem Jahr. Im Januar erschien das Debüt von Behind The Name, bei dem organisch schwingender, perkussiver Understatement-House mit klassischer Deepness und ein paar guten Dub-Wolken im Mittelpunkt stand.

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