Wie ein stilles Intermezzo klingt die neue Platte des derzeitigen Alphacut-Release-Rausches. Die Nummer 16 macht eins besonders deutlich: weniger Tempo ist manchmal mehr.
Tempo drosseln und trotzdem alles rausholen, dafür hat Dubstep ja schon einige Lorbeeren abstauben können. Und tatsächlich entfaltet diese Limitierung eine ganz andere Spannung in den Sounds und den Beats als das Unterwegssein mit hohem Tacho.
Die beiden Tracks auf dieser neuen Alphacut-Platte überraschen in ihrer inneren Ruhe, der unversteckten Deepness und der Eingängigkeit. Verortet ist die Platte im Osten Europas. Dissident zählt zu den Großen des russischen Drum’n’Bass, wahrgenommen auch in den Clubs tausend Kilometer weiter westlich. Sein „Swimming In The Soup“ ist ein tief versunkener Dampfer, der rhythmisch noch sehr lebendig ist. Geerdet wird er aber durch super langsam driftenden und nachhallen Chords. Das klingt nach Tiefsee mit bester Aussicht.
Die Esten Paranoid Society haben LXCs Studio geentert für „Swimming In The Booze“. Ihre Tauchfahrt ist noch ein ganzes Stück gelungener. Einerseits fast experimentell, wie mit den Klängen umgegangen wird. Andererseits unheimlich aufgeladen und angespannt durch einen sehr fein verschachtelten Beat, der in dem Tempo umso mehr wirkt. Die Chords sind dann fast schon zu deep, um wahr zu sein. Ein Liebhaberstück, ein echtes.
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