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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Angst in Plagwitz

27. April 2010 / Kommentare (0)

Plagwitz kommt. So heißt es seit Jahren. So schmückt sich die Stadt auch offiziell. Kreatives Flair als Standortvorteil. Und seit fünf prägt das Superkronik das Viertel kulturell mit. Allerdings auf höchst steinigem Weg. Jetzt scheint es noch mehr Bedrängnis geben.

Mit Querelen kämpft das Superkronik schon seit seinem Umzug in die neue Location gegenüber des Felsenkellers. Die Odyssee ist also nicht unbekannt. Vielmehr wundert die Ausdauer und Kraft, mit denen die Betreiber den jahrelangen Streitigkeiten mit der Stadtverwaltung trotzen.

Sie haben ihren Laden nach und nach ausgebaut und veranstalten in der Grauzone Partys und Konzerte. Und irgendwie habe ich manchmal mit dem Außenblick den Eindruck, dass es sich in der Grauzone ganz gut agieren lässt. Ein Trugschluss, denn es brodelte permanent und scheint jetzt an einem vorläufigen Höhepunkt angelangt. Das Superkronik steht vor dem Aus und sendet einen öffentlichen Appell an die Stadt. Der ist seit ein paar Tagen im Umlauf. Im Wortlaut heißt es:

„Die Existenz des Superkronik als Veranstaltungsraum in Leipzig-Plagwitz ist derzeit ernsthaft gefährdet.

Das Superkronik ist ein unerlässlicher Veranstaltungsraum für Künstler jeden Genres in Leipzig. Hier finden Kinoveranstaltungen, Life-Konzerte, Ausstellungen, internationale Performances, Partys, etc. statt. Seit 2007 sorgt das Superkronik im Raum Plagwitz für eine Auf wertung des Stadtbildes, durch ein wechselndes Angebot an attraktiver Abendgestaltung. Die Karl-Heine- Straße als Kulturmeile des Leipziger Südwestens wäre keine ohne das Superkronik. Sogar Immobilienscout24 meint hier gäbe es die „Kunst der anderen Art“, liest man was auf der Homepage zu Leipzig Plagwitz steht.

Eine unklare rechtliche Situation führt zu Veranstaltungsverboten, Auflagen und letztlich zur Androhung einer Schließung! Ein Verbot holt das andere ein. Betreiber, Mitarbeiter, die ihre Existenz bangen, Kulturschaffende, Besucher und Anwohner sehen in einer Schließung des Superkronik eine enorme Einschränkung der Nutzung kulturellen Raumes – zum Nachteil aller! Das wäre für das kulturelle Leben fatal und ist politisch eine nicht zu rechtfertigende Konsequenz.

Wir fordern die Stadt auf, dafür zu sorgen, dass das SUPERKRONIK im Leipziger Südwesten erhalten werden kann!“

Wir hoffen, dass sich hier eine Einigung finden wird, denn das Superkronik ist uns ans Herz gewachsen. Hier ist der Offene Brief auch als PDF verfügbar, der gleichzeitig als Petition als Stadt gelten kann. Ausdrucken, unterschreiben und im Superkronik-Briefkasten abgeben.

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