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Christoph
Christoph mag es, wenn es breakig und verspielt klingt. Nicht zu gerade. Als Kid Kozmoe legt er auch auf. Und heimlich produziert er eigene Tracks. Aber pssst.

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Update, Update: Pulse Drift Recordings

19. Februar 2019 / Kommentare (0)

Freunde des klassischen Electro brauchen sich derzeit nicht über einen Mangel an Neuerscheinungen beklagen. So gibt es aktuell eine neue 12″ von Pulse Drift Recordings – mit vier Tracks von Clear Memory-Member Varum. Aber auch ein Blick in den Katalog lohnt sich: Seit unserem Review zur zweiten Platte sind nämlich vier weitere erschienen.

Varum “Shadow Copy”

Klassisch – das ist eigentlich mein erster Eindruck beim Hören der “Shadow Copy”-EP von Varum. Es ist ja gar nicht so einfach, die passenden Worte zu finden, wenn ein Genre wie Electro mehr oder weniger ausformuliert sind, innerhalb dieser Grenzen aber immer wieder neue Musik herausgebracht wird. Auf der mittlerweile sechsten Veröffentlichung von Pulse Drift Recordings gibt es also recht klassischen Electro von Varum, der natürlich den Formalitäten entspricht und dennoch fresh klingt. Mir gefällt hier vor allem die Ausgewogenheit: Nicht zu sauber, nicht zu roh, nicht zu dark, mit genügend Atmosphäre und gleichzeitig ziemlich funky kommen die Tracks daher. Das macht sie vielseitig einsetzbar und dürfte einen sicheren Platz in vielen Plattentaschen finden.

Various Artists “Artificial Signal Network”

Die vorherige Platte auf Pulse Drift erschien 2018. Natürlich ist eine Compilation wie “Artificial Signal Network” im direkten Vergleich zu einer Artist-EP abwechslungsreicher. Eine Vielzahl internationaler Musiker*innen pendeln zwischen fiesem Geknarze wie in “Soul Cube”, weirden Vocoder-Spielereien wie in “Zeitkapsel” und “Energy Vampire”, hochgeschraubtem Tempo wie in “Photochemical Oxidation” und leichter Paranoia wie in “Subsequence”. Erst zum Ende kommt mein persönlicher Favorit der EP, “Expelled User” von Krypton 81, zum Zug: Eine Roboter-Stimme diskutiert anhand von Schlagwörtern die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, was 41 Jahre nach Kraftwerks “Mensch Maschine” nicht nur im Electro ein brisant gebliebenes Thema ist.

kon001 “65489 CETO”

Ebenfalls 2018 erschien “65489 CETO” mit fünf Tracks von kon001 aus Griechenland. Ganz tief einatmen und untertauchen: Während bei “USO” noch der Sonnenschein unter der Meeresoberfläche funkelt, sinken wir mit “Project Lyra 705” Stück für Stück hinab zum Meeresgrund und entdecken mit den weiteren drei Tracks allerlei faszinierende Seltsamkeiten. Dank Drexciya sind die Meere ein beliebtes Narrativ im Electro, vor allem, wenn nicht am Reverb gespart wird. kon001 greift diesen Faden auf und sorgt damit für die vielleicht atmosphärisch dichteste Veröffentlichung auf Pulse Drift.

Iteration Corporation “Gravitropic”

Schon eine Weile her: Release Nummer drei mit vier Tracks von Iteration Corporation wurde im September 2017 veröffentlicht. Gleich zu Beginn ein super-nervöser Einstieg mit “DNA Sequence”, aber der ist bei dem Quatsch, der aus der kleinen Nukleinsäure so manchmal resultiert, natürlich gerechtfertigt. Trockener und etwas zurückgenommener geht es mit “Escape Velocity”, danach folgt das – Verzeihung – wunderbar blumige “Flowers”. Zum Schluss verabschieden wir uns mit “Acacia” von der Erde, denn wer möchte dazu nicht sofort ein bisschen durch das Weltall schweben?


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