Ein Album pro Jahr scheint wohl ein weiterer Moon Harbour-Standard zu werden. 2010 gehört dem Dänen Martinez, der seit gut zwei Jahren zu neuen Label-Stamm gehört.
Als ich die ersten EPs von Martinez auf Moon Harbour gehört habe, waren sie mir fast zu glatt und eintönig. Mittlerweile mag ich die Konsequenz mit der Martin Swanstein alias Martinez seine super reduzierte House-Variante ausformuliert aber ganz gern.
Und bei aller Reduktion und Loophaftigkeit sind seine Tracks trotzdem von einer breiten Deepness geprägt. Auf ein Album von Martinez habe ich nun nicht sehnsüchtig gewartet, aber wie der Däne seinen recht klar wieder erkennbaren Sound auf eine Stunde ausbreiten würde, interessierte mich dann doch.
Zwölf Tracks lang hangelt sich Martinez auf „The Paradigm Shift“ mal mehr mal weniger klassisch durch die House-Landschaft. Zwei Brüche gibt es: „Mr. Decocco“ und „Maresias“. Ersterer in Form eines schnarrend klingendem und schlenderndem Downbeat-Tracks. Der Zweite dann als leicht eingedunkelter und sympathisch stolpernder House-Track.
Zwei Brüche also, die den Strom an House-Geradlinigkeit kurz aufhalten. In dieser Geradlinigkeit fallen aber auch einige Nuancen auf, die ich so von Martinez noch nicht kannte. „Solaris“ zum Beispiel mit seinen Flanger-Spielereien, „Lavender Mist“ mit seinem Disco-Appeal oder „Williamsburg“ mit seinem Soul-Vocal. Martinez baut in seine Loops ja öfter auch Vocal-Samples ein, aber bei diesem Track gelingt es ihm am schlüssigsten und organischsten.
„The Paradigm Shift“ wird deshalb trotzdem kein Lieblingsalbum von mir, aber irgendwie ist es doch ein weiterer Schritt mit dem mir Martinez immer sympathischer wird. Auch wenn der Kopenhagener mit diesem Album bestimmt alles gesagt hat, was er zu House zu sagen hat.
Martinez Myspace
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