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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Ron Deacon „Sunday Walk EP“ (Falkplatz Daten)

01. September 2010 / Kommentare (0)

Oh mann, manchmal verstehe ich die Labels nicht. Warum kommt diese EP nur digital heraus? Zwar ist das Format eigentlich egal, aber diese neuen Tracks von Ron Deacon hätten das sanfte Abtasten eines Plattenspielers verdient.

Immerhin ist die „Sunday Walk EP“ das Debüt für den digitalen Ableger von Oliver Deutschmanns Label Falkplatz. Und die ist für ein Digital-Release unglaublich groß besetzt. Sascha Dive und Ingo Sänger als Remixer allein würden viele Labels schon dazu ermutigen durchschnittliche Tracks auf Platte rauszuhauen. Insofern ist es natürlich auch mutig sich von dem Format-Dogma zu lösen und auf das Königsformat zu verzichten.

Musikalisch überrascht mich Ron Deacon vollends mit seinen zwei Tracks. Nicht dass ich annahm, dass sein glatter „Secret Garden“-Deep House eine strenge Linie vorgibt. Aber „Sunday Walk“ und „Tune In“ sind so wunderbar angeraute und entschleunigte House-Tracks – damit hätte ich irgendwie doch nicht gerechnet.

Bei „Sunday Walk“ fällt auf, wie hier eine klare Straightness in Zeitlupe durchgespielt wird. Und wie selbstbewusst Ron Deacon längere rhythmische Pausen setzt. Dadurch entstehen trotz der Langsamkeit tolle Spannungen. Der dezente Disco-Appeal gesellt sich da auch ganz stimmig dazu.

Sascha Dive greift die Straightness des Originals auch auf, er verstärkt sie sogar noch in Richtung Techno. Und er überzieht den ganzen Track mit einem düsteren Schleier. Das passt sehr gut.

Dagegen ist der Ingo Sänger & Henry L-Mix von „Tune In“ in fader Weise auf Deep House-Linie gebracht. Unnötig lässig und positiv gestimmt. Gerade weil das Original mit seiner spröden Art so überzeugt.

Die Sounds sind einzeln voller Deepness, in ihrem Zusammenspiel klingen sie beinahe eingestreut und lose verknüpft. Das gibt dem Track jenes Gefühl des Unfertigen, das ich bei „Secret Garden“ so vermisst habe. Und das Tempo, unglaublich. Ich bin für mehr Langsamkeit. Da wirken die Sounds viel intensiver.

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