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Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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Instabile Statik

15. September 2010 / Kommentare (0)

Oh, die Überschrift klingt so negativ. Dabei gehören Statik Entertainment und Instabil bekanntlich zusammen. Im September bringen beide Labels zwei neue Veröffentlichungen heraus, die alles andere instabil und statisch sind.

Daniel Stefanik ist nach seinem überraschend ruhigen und experimentellen Album „Reactivity“ im Herbst 2008 ja recht schnell wieder ins Tagesgeschäft der geraden Bassdrums zurückgekehrt – wenn auch einerseits ungewöhnlich technoid auf Oh! Yeah! und Be Chosen und andererseits ungewöhnlich housig auf Kann Records und Bangbang.

Mit der Statik 34 wird einmal mehr klar, dass dieses Label ein Rückzugsort für Stefaniks dunklere und roughere Seite bleibt. „Transmediale“ ist spannungsgeladener Track, der die klangliche Offenheit und die rhythmische Eleganz von Minimal mit dem rauen Charme von Techno in Einklang bringt.

Besonders in den Phasen, in denen schmutzige, hektisch umher wirbelnde Acid-Sounds den Sound dominieren klingt der Track wie eine Zeitreise zu den Techno-Anfängen.

In der „Reshape“-Version verdichtet Stefanik den Tracks und reduziert ihn damit so sehr aufs Wesentliche, dass er sich mühelos über 11 Minuten ausbreiten kann, ohne an Spannung einzubüßen. Einen ganzen Tick besser finde ich das Reshape dadurch.

Instabil-File-Under-Dub-3Der „Transmediale“-Platte beigelegt ist übrigens die neue Instabil-Compilation. Wieder ist sie voll gepackt mit Künstlern, die in der Dub- und Netlabel-Szene wahrscheinlich schon eine gewisse Bekanntheit erlangt haben, die mir aber doch wenig sagen. Dubatech, Näköradiomies und P.Laoss ausgenommen.

In der Gesamtheit fällt sie dieses Mal sehr breit gefächert aus. Der reine Dub-Techno taucht nur noch bei der Häfte der Stücke auf. Stattdessen werden die Dub-Elemente behutsam in anderen Kontexten hörbar. Bei Fischerle, Ozka, Pandemrix und P.Laoss ist es eher House. Das ist nachvollziehbar, weil auch Dub-Techno irgendwann an seine kreativen Grenzen kommt.

Zwei Tracks stechen für mich am meisten heraus. Einmal „1111“ von Smiling Faces. Diese anskizzierte, latent euphorische Detroit-Rohheit hat mich schon bei Actress geflasht. Hier tut sie es ein weiteres Mal. Genau in die andere Richtung zieht das Stück von Time For Trees feat. Layden Bryant – ähnlich der Burial-Reihe von Rhythm & Sound wird hier der direkte – unheimlich bassstarke – Schnittpunkt zwischen gedrosseltem Techno und Dub herausgearbeitet.

Instabil bleibt also in Bewegung und auf weiterhin hohem Niveau digital unterwegs.

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