Ah, beinahe hätte ich hier einen „Neu entdeckt“-Text über U+00C5 geschrieben. Aber eine Neuentdeckung ist der Producer aus Leipzig gar nicht. Er heißt nur jetzt anders.
Vor drei Jahren haben wir ælxandr vorgestellt – tatsächlich in unserer „Neu entdeckt“-Rubrik. Friederike schrieb damals: „Was im ersten Moment klar und straight erscheint, entfaltet sich wie ein filigraner Flügelschlag – schwebend und mehrdeutig. Abgestimmt in feinen Nuancen passiert genau so viel wie nötig, genau so viel, wie Monotonie keine Langeweile bedingt.“
Und dieser ælxandr produziert mittlerweile als U+00C5 ähnlich deep gleitende, hypnotische Techno-Tracks. Dazu gibt es mit Åmethyst noch einen weiteren Alias, bei dem es aber um Dark Ambient und Drones geht.
U+00C5 ist nun ein Thema für uns, weil er vor Kurzem eine wirklich gute EP auf dem Londoner Label Catch Recordings veröffentlicht hat. Darauf sind vier Tracks (plus ein Digital Bonus), die mich direkt in einen Hörtunnel ziehen. Sofortiger Sog, sofortiges Einnehmen und Abtauchen. Irgendwoanders wieder ankommen. U+00C5 beherrscht nahezu perfekt die Balance zwischen trippiger Verspultheit, subtilem Druck und einem Wechselspiel aus dunklen und gleisenden Sounds.
Ich kann hier nicht mal einen Track hervorheben, weil sie alle für sich und im Gesamten genau richtig abgestimmt sind. Deep Techno at it’s best. U+00C5 hat übrigens auch schon zwei eigene Bandcamp-EPs veröffentlicht – die sollten gleich mitgehört werden.