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Antoinette Blume
Alles, immer, gleichzeitig und umgekehrt-nacheinander: Autorin, Journalistin, Redakteurin, Moderatorin und Podcasterin.

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United For Equity – Melt The Pot

18. Juni 2020 / Kommentare (0)

United For Equity bringt einen Soli-Sampler heraus, um die Black Lives Matter-Bewegung zu unterstützen. Mit dabei sind unter anderem Cressida, Francois X, Hadone, Héctor Oaks, Narciss, Schacke, Steffi und Xiorro. Die Macher*innen hinter dem Projekt positionieren sich mit einem Statement.

#Blackouttuesday

Erinnern wir uns kurz zurück – wir müssen nicht lange kramen, es sind nur knapp zwei Wochen: Mit dem #Blackouttesday wollte die Musikindustrie ein Zeichen gegen Rassismus und für die Unterstützung der Black Lives Matter-Proteste setzen. Unüberlegt und schadend war die Verwendung des Hashtags der Bewegung #blacklivesmatter. Instagram, Twitter und Facebook wurde statt mit Informationen rund um die Proteste, Gegenproteste, Polizeigewalt und Festnahmen bei Demonstrationen mit schwarzen Quadraten geflutet und der nutzbare Feed des Hashtags quasi zum Erliegen gebracht.

Schwarze Kachel ja, Spenden nein?

Kurz darauf wurde vor allem innerhalb von Instagram weiter Kritik geteilt, denn ungleich mehr schwarze Kacheln wurden gepostet als Unterschriften auf Petitionen oder Spenden eingingen. Ein schwarzes Quadrat posten – ja, ist okay. Den nächsten Schritt machen und versuchen der Schwarzen Community, NGOs und Bewegungsinitiator*innen wirklich zu helfen? Nicht so easy, dafür reichte der nach Außen publizierte Aktionismus offenbar nicht.

White Silence innerhalb der elektronischen Musikwelt

Künstler*innen, Labels und Clubs aus der Welt der elektronischen Musik solidarisierten sich teilweise mit Postings (über eine schwarze Kachel hinaus), Spenden(aufrufen) und dem Teilen von Informationen, teilweise blieben und bleiben sie stumm.

Die (sub-)kulturelle Szene um Techno, House, DnB, und Trap profitiert aber nicht nur grundsätzlich-andauernd von Schwarzer Musik, sie benennt dabei eben jene Ursprünge nicht, wäscht die Musikgeschichte weiß und positioniert sich nicht geschlossen solidarisch mit der Black Lives Matter-Bewegung oder zu Rassismuskritik.

Wer mit dem Posten einer schwarzen Kachel sein antirassistisches Engagement als “erledigt” abhaken möchte, hat noch nicht einmal ansatzweise damit angefangen – ob als Label, Club, DJ, Künstler*in, Producer*in, Raver*in – das gilt gleichermaßen für alle.

United For Equity

United For Equity hat sich als Musikprojekt genau in diesem Spannungsfeld von Positionierung und Verantwortung formiert. Die Macher*innen hinter dem Projekt haben auf ihrem gerade erschienenen Digital-Release 31 Tracks von Producer*innen weltweit vereint. Der Release geht mit einem Statement zum Whitewashing der Musikgeschichte, weißen Privilegien, Allyship und einer 100%igen Spende aller Einnahmen an zwei Organisationen einher. Das Geld wird zu gleichen Teilen an The Bail Project und an Black Lives Matter gespendet.

Die Compilation mit 31 Tracks von U4E könnt ihr für 10 Euro (oder mehr) via Bandcamp kaufen.

U4E (Artwork von cm-dp)

Mit dabei sind Amal, Ascion, Ayarcana, Blue Hour, Buzzi, Cardopusher, CcC, Cressida, DJ Slugo, DJ T-1000, Drvsh, FBK, Francois X, Fred Terror, Hadone, Héctor Oaks, Indy Nyles, Julian Muller, Lonefront, Midnight Menace, Mrd, Narciss, Orlando Voorn, Plural, Randomer, Raär, Rove Ranger, Schacke, Steffi, Trudge und Xiorro.

Melt The Pot _ U4E

Please share, buy, donate.

Wer direkt spenden möchte: Hier (The Bail Project) und hier (Black Lives Matter) könnt ihr zum Beispiel via PayPal spenden.

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