10 Fragen, 10 Antworten – unser Leserpoll wollte wissen, was euch 2010 in der Leipziger Clublandschaft am besten gefallen hat. Hier kommt die Auswertung – mit der einen oder anderen Überraschung.
Dieser Lesepoll war ein großer Spaß für uns. Denn so viel Resonanz auf einen unserer Aufrufe gab es noch nie. Und es war super spannend sich durch die vielen Antworten zu wühlen. Bei den letzten drei Fragen gingen die Antworten erwartungsgemäß weit auseinander. Vieles wurde nur je einmal genannt. Doch genug mit dem Vorwort: Hier kommt euer Leipzig-Jahr 2010.
Beste Leipzig-Platte des Jahres
1. Daniel Stefanik „In Days Of Old I“
2. V.A. „Ten Years Of Moon Harbour“
3. V.A. „Ortloff Drei“
4. V.A. „Don’t Turn Around“
5. Kassem Mosse „We Speak To Those/Hi Res“ | Praezisa Rapid 3000 „Döbeln/Detroit“ | Praezisa Rapid 3000 „Mandy sagt das ist Naturmusik“
Daniel Stefaniks House-Ausflug auf Kann Records ist euer Liebling. Und ihr mögt kleine Compilations. Drei davon haben es in die Top 5 geschafft. Ein Senkrechtstart auch für Praezisa Rapid 3000, die sich mit Kassem Mosse den fünften Platz teilen.
Bestes Leipzig-Label des Jahres
1. Kann Records
2. Moon Harbour
3. Analogsoul
4. Ortloff
5. Doumen
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Frage nach dem Lieblingslabel. Kann auf der eins, Moon Harbour auf der zwei – allerdings fällt der Abstand zwischen beiden um einiges deutlicher aus. Analogsoul überrascht dafür mit dem dritten Platz.
Bester Leipzig-DJ des Jahres
1. Daniel Stefanik
2. Steffen Bennemann
3. Onetake
4. Manamana | Filburt
Daniel Stefanik und Steffen Bennemann sind fast gleich auf an der Spitze. Onetake mischt sich gut dazwischen – was ja auch stilistisch bei ihm mehr als passt. Mit Manamana und Filburt werden auch die House-Connaisseure gewürdigt.
Bester Leipzig-Live-Act des Jahres
1. Juno6
2. Praezisa Rapid 3000
3. Kassem Mosse
4. Good Guy Mikesh & Filburt
5. Mod.Civil | Lake People
Ihr wollt echte Live-Action, mit echten Live-Acts, sogar in Band-Manier. Mit einem kleinen Vorsprung teilen sich Juno6 und Praezisa Rapid 3000 beinahe den ersten Platz. Als wirkliche Neuentdeckung schafft es sogar Lake People in die besten fünf.
Bester Leipzig-Producer
1. Kassem Mosse
2. Daniel Stefanik
3. Map.ache
4. Sevensol & Bender | Lake People
Dass 2010 sein Jahr war, dürfte unbestritten sein: Kassem Mosse erklimmt die Nummer eins – nach dem Omar S-Ritterschlag wundert das kaum. Aber Daniel Stefanik ist ihm dicht auf den Fersen. Die Kann-Jungs sind komplett vertreten. Und wieder mogelt sich Lake People in die Spitzengruppe.
Bester Leipzig-Club des Jahres
1. Conne Island
2. Elipamanoke
3. Distillery
4. Ortloff | Zoro
Diese Kategorie hat den deutlichsten Sieger. Was wohl aber daran liegt, dass es hier die wenigste Auswahl gibt. Das Conne Island ist mit großem Abstand euer Lieblingsclub. Weiterer Sieger der Herzen: das Elipamanoke. Und ihr schwelgt in den Erinnerungen an die Ortloff-Partys.
Beste Leipzig-Party des Jahres
1. Almost Married
2. Electric Weekender
3. Easter Eggs Open Air | Nachtdigital | Institut für Zukunft
Der Polterabend von Daniel Stefanik war scheinbar besonders bewegend für euch. Mathias Kaden und Steffen Bennemann spielten damals Mitte Februar die Hochzeitslieder. Der Open Air-Start mit der Easter Eggs-Party am Wildpark hat auch bleibende Eindrücke hinterlassen. Interessant auch, wie sehr Olganitz schon zu Leipzig gehört.
Leipzig-Überraschung des Jahres
1. Praezisa Rapid 3000
2. Think?! Open Air
3. Ende von Homo Elektrik
4. Sensual | Paperclip
In den vorherigen Antworten hat es sich schon angedeutet: Praezisa Rapid 3000 haben einen butterweichen Start hingelegt. Ansonsten waren nicht wenige vom Think?! Open Air und seinem groß besetzten Line-up positiv überrascht. Eine negative Überraschung bescherte uns Homo Elektrik. Dafür entstand das Repertoire-Falt-Magazin neu – als Paperclip. Und als ob es nicht ohne Daniel Stefanik ginge: sein Electronica-Projekt mit Juno6 gehört ebenfalls zu den Überraschungen des Jahres.
Leipzig-Enttäuschung des Jahres
1. Distillery
2. Nachtdigital-Vorverkauf
3. Think?! Open Air
4. Das schnelle Aus vom Technoschuppen Stö 16 | Superkronik | Absturz
Erstaunlicherweise bekommen hier nur die Veranstalter der Stadt eins auf den Deckel – zumindest was die Häufigkeit angeht. Der Nachtdigital-Vorverkaufsfrust vom 1. Dezember fiel aber natürlich genau in die Leserpoll-Peak Time.
Leipzig-Wunsch für 2011
1. Mehr Outdoor-Partys
2. Mehr schöne Platten aus Leipzig
Die Open Air-Partys haben es euch angetan – ein ganz klares Votum für mehr solcher Partys gab es dafür. Ansonsten kamen quasi nur Einzelwünsche hier an, die sich in keine Statistik packen lassen.
Hier gibt es ein Medley von uns ausgewählten Leserwünschen:
Mehr Midi-Partys, ein Album von Sevensol & Bender, zweimal pro Monat Electric Island, mehr Deep Partys, weiterhin so ein bunt gefülltes Veranstaltungsprogramm wie in den letzten Wochen, ein Club mit echter Türpolitik, das Velvet soll endlich ins umland ziehen, ein Album von Kassem Mosse, mehr EPs von Oh! Yeah!, die Wiedereröffnung des Ortloffs, ein Location für Klubkonzerte und Live-Gigs für 200 – 400 Gäste, auch etwas Wochenend-Rave-Tourismus, mehr internationale Aufmerksamkeit für unsere Helden, ein großes Zusammentreffen aller Labels, DJs und Live-Acts, dass frohfroh so weiter macht.
Wir ziehen unseren Hut, sagen danke und freuen uns auf das kommende Jahr.
Übrigens: Die Gewinner stehen auch fest. Und sie bekommen eine Mail.