Mitten im Winter besinnt sich Moon Harbour auf den Sommer – den des letzten Jahres. Und eigentlich könnte hier eine neue Release-Serie entstehen, die ausgewählte Hits einer Saison aus dem Off ins offizielle Rampenlicht hievt.
Mit Arado & Marco Faraones „Strange Neighbours“ hatte Moon Harbour vor wenigen Wochen schon einen der verborgenen DJ-Hits ein zuhause gegeben. Und mit „Sun Splash“ von dem italienischen Duo Outart tun sie das noch einmal. Fabio Lo Monaco und Andre Sirica hatten zuvor eine EP auf IANUS – als digitaler Bonus-Track zur Vinyl-EP kam „Sun Splash“ heraus. Und genau der entpuppte sich als Hit im DC10-Wirbel. Moon Harbour haben den Track nun für Vinyl lizensiert und zusammen mit zwei bzw. drei weiteren Tracks auf einer eigenen EP veröffentlicht.
Erstaunlicherweise ist „Sun Splash“ der Track, der mich am wenigsten berührt. Schon der Start ist irritierend: Von der ersten Sekunde an bläst einem ein kompletter Beat-Loop entgegen. Dafür nimmt sich der Track später unheimlich viel Zeit um sich zu entfalten. Filigrane Percussions stoßen hinzu, kurze Vocal-Samples und schließlich ein froh gesinnter Bläsersatz, der unweigerlich an den Marek Hemmanns „Gemini“ erinnert.
Die B-Seite steckt dann aber voller Überraschungen. Denn Outart scheinen eigentlich zurückhaltender zu klingen als es „Sun Splash“ vermuten lässt. „Steinburg“ und „Carrot“ sind nämlich Tracks, die genau jene Eleganz und melancholische Leichtigkeit rüberbringen, die House im Kern auch ausmacht. Ruhig und schlank, unaufgeregt und deep – und doch nicht ohne Drive.
„Steinburg“ kann da sogar noch etwas mehr überzeugen, weil „Carrot“ einen Tick ins Esoterische entgleitet. Als digitaler Bonus gehört auch „En Vedi“ zu dieser EP – ein Track, der noch einmal alles heraus holt, was an Deepness möglich ist. Leicht dubbig und dezent aus dem Hintergrund nach vorn schiebend. Sehr toll.
Outart Myspace
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