Dass der Kurator vom Forum für Zeitgenössische Musik Leipzig hier relevant ist, ist nicht selbstverständlich. Aber Thomas Christoph Heyde ist niemand, der sich von dem Label E-Musik vereinnahmen lässt. Das zeigt auch sein Album.
Es beginnt mit einem unangenehmen Fiepen. Nach und nach steigern sich jedoch Piano, Schlagzeug und eine verzerrte Gitarre mit Metal-Attitüde zu einem klanglichen Feuerwerk, das eindrucksvoll eine dramatische Kinosequenz untermalen könnte.
Thomas Christoph Heydes gilt als „junger Wilder“ der Neuen Musik. Dort ist er musikalisch tief verwurzelt, doch auf einen exklusiven Hochkultur-Diskurs möchte sich der freie Leipziger Komponist nicht einlassen – dies machen bereits der Albumtitel und die Zusammenarbeit mit dem Label Phantomnoise deutlich.
Die Stücke sind nichts für nebenbei. „HCMF“ zwingt zum Zuhören, und ist voller spannender Details, die immer auch auf andere Genres der so genannten U-Musik referieren. Da schimmern Jazz-, Electronica-, Minimal- und Pop-Anleihen durch, die in dem Avantgarde-Kontext überaus erfrischend wirken. Die Arrangements wechseln nahtlos zwischen fragilen Harmonien und schroffen Dissonanzen. Gewährt man „HCMF“ die nötige Zeit zum Entfalten, dürfte die Euphorie nachvollziehbar sein.
Thomas Christoph Heyde Website
Phantomnoise Records – frohfroh-Porträt