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Autor:in

Jens
Im Stadtmagazin Kreuzer war irgendwann kein Platz mehr für die viele gute elektronische Musik aus Leipzig. Also hat Jens im Sommer 2009 frohfroh gegründet.

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New In – Dez 21

28. Dezember 2021 / Kommentare (1)

Kurz vorm Jahresende noch ein Blick auf die Leipzig-Releases der letzten Wochen. Mit dabei zwei Classics, ein Remix und ein Techno-Pionier aus Leipzig.

The Micronaut „Curling“ (Ki Records)

Ende Januar 2022 kommt der zweite Teil von Micronauts Ode an die Olympischen Spiele. Nachdem im Sommer mehrere Sportarten der Sommerspiele einen Song erhielten, kommen dann die Wintersportarten zum Zuge. Mit „Curling“ erschien neulich die zweite Single-Auskopplung von „Olympia (Winter Games)“. Und mittlerweile ist es zu einem Micronaut-Classic geworden, dass ein Song mit der Leipziger Komponistin, Musikerin und Sängerin Bernhardt entsteht. „Curling“ ist dreamy Indietronic – mit filigraner Rhythmik, lässigem Gesang und direkt umarmenden simplen Melodien. So soft kann Wintersport also sein.

Checkt auch mal das Video zur Single. Übrigens gibt es an Silvester einen Livestream mit Micronaut und den Leipziger IceFighters. Tickets gibt es hier.

Mein Hit: „Curling“. Why: Naja, lol, weil es eine Single mit einem Track ist


Ana Bogner „I Can Hear The Wind“ (Filburt Remix) (O*RS)

Lange nichts mehr von Filburts Label O*RS gehört. Obwohl: Im Sommer kam eine hörenswerte Workshop-EP, die ich nebenbei hier noch einmal auf den Radar hieven möchte. Eigentlich geht es aber um einen Remix eines sechs Jahres Ambient-Pop-Song von Ana Bogner. Filburt scheint er nach wie vor nachzuhallen – und so hat er aus „I Can Hear The Wind“ eine super weich gleitende House-Hymne gemacht. Perfekt für sehr späte und sehr emotionale Stunden. Hört auch gern nochmal in die EP des Originals rein. Ana Bogner sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Mein Hit: „I Can Hear You (Filburt Remix)“. Why: Weil dieser Remix nochmal ein Spotlight auf einen wunderbaren Song wirft


Klima „Static Off“ (Kellermusik)

So, nun aber raus aus den kuscheligen Wolldecken – ab in den Techno-Keller. Kellermusik ist nämlich wieder zurück. Seit 2001 featured das Leipziger Label Underground-Techno in verschiedenen Facetten – allerdings gab es mehrere Jahre keinen neuen Release mehr. Label-Head Klima nutzt das Comeback und btw. 20. Labeljubiläum für eine eigene Vier-Track-EP. Und ein bisschen klingt es so, als sei die Zeit stehengeblieben. Zwar sind die rougheren und analogen Sounds längst wieder groß zurück, aber es ist hörbar, dass hier jemand mit einem längeren Erfahrungshorizont Techno produziert. Scheppernden Hard-Tek mit Industrial-Einschlag sowie breakige Electro-Basslines vereint Klima auf der EP – alles mit einer gewissen Patina.

Mein Hit: „Static Off“. Why: Weil er irgendwie super dystopisch und rau, aber auch sympathisch verspielt klingt


Various Artists „RM241221“ (R.A.N.D. Muzik)

Hier noch ein Classic: Das Label vom Leipziger Vinyl-Presswerk bringt seit geraumer Zeit jedes Jahr eine Weihnachts-Compilation heraus – immer pünktlich zu Heilig Abend. Dieses Jahr sind vier Tracks von Producern aus Leipzig, Australien und Tel Aviv dabei. Der Anfang und das Ende sind die Highlights: Olsvangèrs „Pkak Del Mar“ entfaltet sich ewig lang in einer trippy-perkussiven Cosmic-House-Session. Barney In The Tunnel verschwindet mit „Emojional Rescue“ in einem verschrobenen Strudel aus breakigem Techno, hell gleisenden Synth-Flächen und wilden Zwischenphasen. Tim Schlockermann und Adam Strömstedt sind da deutlich aufgeräumter und unaufregter in bewährten House-Gefilden unterwegs.

Mein Hit: „Emojional Rescue“. Why: Weil dieser Track so viel Spannung und Wendungen hat, dass er eine eigene EP bespielen könnte

CommentComment

  • M / 21. Februar 2022 / um 19:28
    Habe gerade die KELLERMUSIK 11 auf dem Plattenteller und muss sagen: wieder mal ein Top Release des renommierten Leipziger Labels. KLIMA war als Live-Act und DJ schon immer super, leider lange Zeit zu rar zu Sehen und zu Hören, dafür dann immer umso besser. Roher engagierter purer Techno, mit eindeutigem altem Leipziger Sound: immer eine Affinität zu breakigem, verspielt, dunkel, teils melancholisch, trotzdem nach vorne. So auch der Output des Labels. Eine Leipziger Institution. Freu mich schon auf die Nr. 12!

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