Es geht gerade Schlag auf Schlag bei Kassem Mosse. Nach einer EP auf Kinda Soul folgt knapp zwei Monate später eine neue auf Workshop. Aber es kann auch nicht genug geben von ihm.
Zumindest für mich. Und da sind wir kurz bei der Subjektivität, die bei It’s Yours im letzten Sommer für einigen Zündstoff sorgte als es um die Kassem Mosse-EP auf dem britischen Open-Minded-Label Nonplus ging. Neben der dortigen Auseinandersetzung über guten Musikgeschmack und einigem 4/4- versus Nix-Viertel-Fauchen kam dort auch der schmale Grad zwischen Wiederholung und ewiger Spannung aufs Tableau.
Natürlich verfestigt sich auch bei Kassem Mosse mittlerweile ein Sound, der einerseits unique mit ihm verbunden ist, der aber nach gut einem Dutzend Veröffentlichungen auch einen gewissen Rahmen abgesteckt hat. Bei mir schlägt dieser Sound voll an. Diese Ungeschliffenheit, diese Reduktion, diese eingedunkelte Wehmut – davon war hier auch schon des Öfteren zu lesen.
Und auch die drei neuen Tracks auf Workshop haben viel von diesem wunderbaren Kassem Mosse-Vibe – in drei verschiedenen Ausprägungen. „A1“ als knochiger und trockener House-Track mit einem grell und metallisch schimmernden Funk und einem überraschend präsenten Vocal-Sample, „B1“ wiederum sehr sehr deep und in sich verloren. „B2“ bricht aus dieser Geradlinigkeit mit seiner harschen Brüchigkeit in den Beats und den ausladenden Synthies dann aber doch sehr heraus.
Die Faszination lässt insgesamt also nicht nach, auch wenn Kassem Mosse seinen Sound eher verfeinert als ihn wesentlich neu zu verorten. Diese drei Tracks auf Workshop noch, dann soll es erstmal eine Release-Pause geben. So kündigte es Kassem Mosse Ende letzten Jahres auf seiner Facebook-Seite an. Wegen mir müsste es die nicht geben…