Und wieder eine Compilation. Dieses Mal der zweite Teil der „Moon Harbour Joints“-Reihe, die den ganz spannenden Ansatz der temporären Kollaborationen zelebriert.
Bei der Joints-Reihe geht es um die Zusammenarbeiten zweier Moon Harbour-Künstler. Vor gut anderthalb Jahren debütierte die Serie mit Matthias Tanzmann und Martinez. Beim zweiten Mal ist das Karussell nun noch dichter besetzt mit Kollaborationen zwischen Luna City Express und Chris Lattner sowie Matthias Tanzmann und Dan Drastic. Und das Ergebnis fällt nicht spannender aus als die letzten Moon Harbour-Platten.
Nun ist gerade relativ leicht sich über den aktuellen Moon Harbour-Sound zu echauffieren – zu clean, zu funktional, zu wenig überraschend. All dies ist hier schon so oft mehr oder weniger deutlich rübergekommen. Und natürlich ist es geschmäcklerisch. Aber irgendwie ist es in doppelter Hinsicht ermüdend: das ständige Nörgeln ermüdet, die neuen Tracks aber eben auch ein. Ein Dilemma also.
Dabei gibt es durchaus auf der „Joints Vol. 2“ einige interessante Momente. Zum Beispiel ist es wirklich erstaunlich, dass bei den beiden Stücken von Matthias Tanzmann, Dan Drastic und Martinez quasi nur noch rhythmisch gearbeitet wird. Keine Chords mehr. Nur dicht arrangierte, mit Samples untermauerte House-Tracks.
Bei Luna City Express und Chris Lattner basiert die Herangehensweise noch etwas stärker auf einer Deepness der klassischen Harmonien. Das sind die beiden Herzen, die in Moon Harbour schlagen. Während aber „Puddle Trouble“ an Belanglosigkeit kaum zu überbieten ist, hat „Yamanote Line“, die Martinez-Tanzmann-Koop, ein kurzes, aber überaus wunderbares Frauen-Stimm-Sample drin – obwohl es so beiläufig klingt. Auch die Field Recordings im Hintergrund bringen ein Rauschen in die Loop-Hektik, das diesem Track doch so etwas wie eine Seele verleiht.
Das gehört eben auch zu Moon Harbour – die kleinen Freuden in den Zwischentönen.
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